So, Ihr Lieben, alle gut im neuen Jahr angekommen? Ich bin erstmal sehr erleichtert, dass ich Silvester gut hinter mich gebracht habe. Meine neue Strategie, um größere Traurigkeiten gar nicht erst aufkommen zu lassen: um 23 Uhr ins Bett gehen. Das hat super funktioniert. Natürlich war ich, da wir offensichtlich im Epizentrum der Knallerei schlafen, um Mitternacht wieder wach, aber das war soweit ganz in Ordnung.
Ich habe mir für 2017 wieder viel vorgenommen, allerdings brauche ich dazu eigentlich keinen Jahreswechsel. Ich nehme mir immer (zu) viel vor und hab ständig neue Pläne. Einer meiner aktuellen guten Vorsätze lautet daher: mich nicht mehr so zu verzetteln. Natürlich kann man sich das ganze Jahr über vornehmen, bestimmte Verhaltensweisen zu ändern, aber zum Jahresanfang ist es einfach am Schönsten. Das neue Jahr erinnert mich an meine Schulzeit. Wenn ich da ein neues Heft mit all seinen unbeschriebenen Seiten vor mir liegen hatte, dann habe ich mir auch immer vorgenommen, ab jetzt nur noch ganz ordentlich zu schreiben, das Datum dazu zu setzen, möglichst die Referenz zur dazugehörenden Schulbuchseite. Und natürlich sollte das Heft weder Flecken noch Eselsohren abbekommen.
So geht es mir mit dem neuen Jahr. Noch hat es weder Flecken noch Eselsohren. Und ich will, dass das möglichst lange so bleibt. Und wenn die Flecken und Eselsohren im Jahr 2017 dann kommen – und die Erfahrung mit meinen Schulheften sagt mir, das werden sie – dann will ich souverän mit ihnen umgehen. Und mit mir selbst nicht allzu streng sein. Ich bin nicht perfekt. Und das ist auch völlig in Ordnung so.
Bislang allerdings muss ich sagen, dass es das neue Jahr sehr gut mit mir meint. Mein Mann ist zur Zeit daheim und wir verbringen sehr viel „Quality Time“ miteinander. Was in unserem Fall ja auch immer heißt, dass viel gekocht wird. Wenn auch nicht unbedingt gemeinsam. Wer Harmonie will, der sollte nicht gemeinsam in einer Küche stehen. Zumindest nicht, wenn beide gerne das Sagen haben. Also wechseln wir uns im Sinne ehelichen Friedens lieber ab.
Gestern war ich dran und das ist dabei rausgekommen: mit Butternut und Ziegenkäse gefüllte Ravioli in brauner Butter mit Parmaschinken und Brotknusper. Lecker. Und weil ich den Nudelteig nicht selbst gemacht habe – die Nudelmaschine ist verliehen – ging’s auch mit dem Aufwand und es blieb noch viel Zeit zum Lesen.
Was man dafür braucht:
- Zirka 450 Gramm Butternut (geschält, entkernt und in Würfel geschnitten gewogen)
- 150 Gramm Ziegenfrischkäse
- 120 Gramm Gorgonzola
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 500 Gramm Nudelteig
- 50 Gramm trockenes Roggenbrot (Meins war noch nicht so richtig trocken. Einfach für eine halbe Stunde bei 50 Grad in den Ofen geben. Dann abkühlen lassen.)
- 2 Esslöffel Olivenöl
- 4 Thymianzweige
- Parmesankäse am Stück zum Drüberreiben
- 3 Esslöffel Butter
- 5 Scheiben Parmaschinken
- Feigen für die Deko
Und so wird’s gemacht:
Den Butternut schälen, entkernen und in Würfel schneiden. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech bei 180 Grad für 40 Minuten in den Ofen geben, bis der Kürbis sehr weich ist.
Zwischenzeitlich das harte Brot entweder mittels Maschine zerbröseln oder in einen Gefrierbeutel geben und mit Fleischklopfer oder Nudelholz bearbeiten. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Brot gemeinsam mit dem Thymian in die Pfanne geben und die Brösel bei mittlerer Hitze unter häufigem Wenden rösten bis sie den gewünschten Farbton angenommen haben.
Kürbis abkühlen lassen. Dann zusammen mit Ziegenfrischkäse, Gorgonzola und einem Ei pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig abwürzen. Den Nudelteig auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte aufrollen. Mit einem Glas Kreise von 6 bis 8 Zentimetern Durchmesser ausstechen. Da man den fertigen Nudelteig nicht mehr zusammenkneten und weiter verwenden kann, am besten eine Form aussuchen, bei der möglichst wenig Teigreste liegen bleiben. Einen knappen Teelöffel von der Kürbis-Käse-Masse in die Mitte des Teigkreises geben, den Rand des Kreises mit Eigelb einpinseln und die Ravioli vorsichtig zum Halbkreis zusammenklappen. Die Naht am besten mit den Fingern andrücken, wer anschließend nochmal mit einer Gabel darüber geht, erhält ein schönes Muster. Nicht zu viel Füllung in die Ravioli geben, weil diese beim Abkochen sonst ausläuft. (Notiz an mich selbst: Ich sollte mir bei Gelegenheit mal so ein Ravioli-Füll-Klapp-Dings leisten! Vorher noch rausfinden, wie das in richtig heißt.) Die fertigen Ravioli auf ein bemehltes Küchentuch geben und mit einem zweiten, feuchten Geschirrtuch abdecken, damit sie nicht austrocknen.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Ravioli nach und nach für ein bis zwei Minuten ins kochende Wasser geben. Mit dem Schaumlöffel zum Abtropfen in ein Sieb legen. Wer einen Teil einfrieren möchte: Dazu wäre jetzt die beste Gelegenheit.
Die Butter in einer Pfanne kräftig erhitzen, so dass sie bräunt. Den Parmaschinken von beiden Seiten knusprig braten und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Die Ravioli in der braunen Butter schwenken, auf einen Teller geben. Mit dem Brotknusper, dem Parmaschinken und reichlich frisch geriebenem Parmesan anrichten und mit Feigen dekorieren.
Vielleicht habt Ihr ja Lust aufs Nachkochen? Ich freu mich auf Eure Kommentare!
Hallo Conny,
das Rezept klingt lecker! Wenn ich den Schinken weglasse, wäre das was für uns (1 Vegetarier in der Familie).
Lg Dagmar
Liebe Dagmar, der Schinken ist absolut kein Muss. Das schmeckt auch in der vegetarischen Variante! Viel Spaß beim Nachkochen. Herzliche Grüße, Conny