Ihr Lieben,
manche Dinge brauchen einfach ganz viel Zeit. Zumindest ist das bei mir so. Und dann werden die doch noch irgendwann. Auch wenn ich selbst vielleicht zwischendrin ein klitzekleines bisschen daran gezweifelt habe. So wie diese Gazellenhörnchen zum Beispiel (oder die lange versprochenen Mini-Bagel mit Pastrami).
Ihr könntet bei den Bildern vielleicht gedacht haben, jetzt kommt das Chaos mit Weihnachtskipferln auf den letzte Drücker. Aber es handelt sich hier nicht um Weihnachtsgebäck, sondern um meinen Beitrag zu Tausendundeiner Nacht . Das ist ein Blogevent meiner Lieblings-Bloggergang, den Rhein-Neckar-Bloggern.
Dieses Event läuft schon das ganze Jahr. Und genau so lange will ich diese Gazellenhörnchen schon backen, fotografieren und aufs Blog bringen. Und wie immer, wenn es dann endlich geschafft ist, frage ich mich, was mich eigentlich die ganze Zeit abgehalten hat…
Aber jetzt genug Mimimi: Ihr erinnert Euch vielleicht noch an meine Reise nach Essaouira, die Stadt des Windes in Marokko? Dort hatte ich an einem Backkurs im L’Atelier Madada teilgenommen. Unter der Anleitung von Alyson und Mouna entstanden wunderbare Gazellenhörnchen. Das ist ein Gebäck, das in Marokko zu wichtigen Feiertagen gebacken und serviert wird. Und das ganz wunderbar zu dem überall in Marokko servierten stark gesüßten Pfefferminztee passt.
Gebäck in Form einer Gazellenferse
In Marokko heißen die Gazellenhörnchen Kaab el Ghzal. Das bedeutet Ferse der Gazelle, und genau in diese Form bringt man die Gazellenhörnchen auch. Die Nummer eins unter den marokkanischen Keksen ist nicht zu filigran und auch nicht zu süß. Das Rosenwasser bringt die orientalische Note an Mandelpaste und umhüllenden Teig. In vielen Rezepten findet man stattdessen Orangenblütenwasser. Das werde ich vielleicht beim nächsten Mal ausprobieren. Bitte achtet beim Einkauf unbedingt darauf, dass es sich um Rosenwasser für den Verzehr handelt – es gibt auch welches für kosmetische Anwendungen.
Zum Formen der Gazellenhörnchen ist viel „Fingerspitzengefühl“ nötig. Wer also nicht gerne Teig mit der Hand bearbeitet, für den sind die Gazellenhörnchen nichts – oder Ihr müsst Euch eine andere Form überlegen. In Marokko wird das Gebäck kunstvoll mit einer Modellierzange verziert. Da ich so ein Teil leider nicht auftreiben konnte, habe ich die Küchenpinzette benutzt, um wenigstens eine Andeutung von Muster in den Teig zu bringen.
Ich hoffe, ich konnte Euch Lust auf einen Ausflug in die marokkanische Patisserie machen – das würde mich sehr freuen. Habt ein wunderbares Weihnachtsfest, Ihr Lieben! Erholt Euch ein bisschen vom vorweihnachtlichen Stress und feiert mit Familie und Freunden genau so, wie Ihr Euch das wünscht! Wir lesen uns.
Gazellenhörnchen
Zutaten
Für den Teig
- 150 Gramm Mehl
- 30 Gramm Butter geschmolzen
- 2 EL Rosenwasser
- 1 Ei groß
- 1 Eigelb
- 1 Prise Salz
- 20 Gramm Puderzucker
Für die Mandelpaste
- 150 Gramm Mandeln
- 20 Gramm Puderzucker
- 2 EL Rosenblütenwasser
- 30 Gramm Butter geschmolzen
- 1 Prise Salz
- 1/2 TL Zimt
- 1 Prise Wacholder im Mörser zerstößelt
Anleitungen
- Die Mandeln am besten am Vortag blanchieren, kalt abschrecken und abziehen. Über Nacht zwischen Küchentüchern trocknen lassen und am Folgetag zu feinem Mandelmehl mahlen.
- Aus den Zutaten für den umhüllenden Teig einen Teig herstellen, der formbar ist, aber auch elastisch. Für mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Für die Mandelpaste die trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermengen. Zum Schluss das Rosenwasser und die zerlassene und abgekühlte Butter dazu geben – von Hand vermengen. Eine Stunde durchziehen lassen.
- Ich habe die Füllung abgewogen, damit die Gazellenhörnchen gleich groß werden. Pro Stück 20 Gramm der Füllung in eine "Fingerform" bringen und auf einer Platte abgedeckt zur Seite stellen.
- Den Teig sehr dünn ausrollen – man sollte den Untergrund durchschimmern sehen. Die Stücke von der Füllung im Abstand von zirka 3 Zentimetern auf eine imaginäre Mittellinie legen und den Teig darüber einschlagen. Die Hörnchen mitsamt der Füllung in eine Halbmondform bringen, die Luft zwischen Teig und Füllung herausdrücken und zugleich die weiche Füllung bis in die Spitzen drücken. Dabei soll oben auf den Keksen eine Kante entstehen – eben gerade so, als wäre es die "Ferse einer Gazelle". Mit einem Backrad ausschneiden.
- Die Gazellenhörnchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Dort noch einmal in Form bringen. Mit der Pinzette ein Muster aufbringen – das ist allerdings kein Muss. Die Hörnchen am besten eine Nacht lang an der Luft trocknen lassen und am nächsten Tag backen. Vorher das Gebäck auf der Unterseite mit einer Nadel mehrfach einstechen, damit beim Backen die Feuchtigkeit aus der Füllung entweichen kann.
- Den Backofen auf 170 Grad vorheizen und die Gazellenhörnchen zwischen 10 und 15 Minuten backen lassen – das Gebäck soll hell sein und kaum Farbe annehmen. Wer möchte, bestäubt das Gebäck noch mit Puderzucker. Genießen!
Wow, ich bin total begeistert! Der Name, die Zutaten und die Art der Herstellung … wirklich toll. Da juckt es mir echt in den Fingern ????
Danke fürs Anschubsen, ich werde mich die Tage gedanklich mal in den Orient begeben und backen ????
Sonja wird es feiern ????
Dir noch schöne Weihnachtsfeiertage und bis ganz bald.
Liebe Grüße aus dem Leckerhaus
Jessica
Liebe Jessica,
freut mich sehr, dass Dir die Gazellenhörnchen gefallen! Vielleicht ist die Zeit für Tausendundeine Nacht jetzt reif? Sonja wird begeistert sein! Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Dir zu dem Thema einfällt. Auf jeden Fall wird es großartig.
Herzlichst, Conny
Dank Dir weiß ich jetzt auch, wie die Ferse einer Gazelle aussieht ;-) Wie schön die ausschauen, liebe Conny! Danke für den kleinen Ausflug in den Orient. Ich bin sicher, Deine Lehrerinnen aus Marokko wären absolut hingerissen von Deinen kleinen hübschen Hörnchen. Und vielen Dank für den Hinweis mit dem Rosenwasser – ich war fast schon auf dem Weg ins Bad ;-))
Ganz liebe Grüße aus Zeeland!
Marion
P.S. Der Reminder für unser 1001 Nacht Event kam zur richtigen Zeit. Ich nehme ihn mit ins nächste Jahrzehnt … ähem …
Wie – Du weißt nicht wie Gazellenfersen aussehen? ;)
Liebe Marion, ich freue mich schon sehr auf alles, was Dir im neuen Jahrzehnt einfällt.
Herzlichst, Conny
Was soll ich sagen … ich bin am Feiern und Hüpfen. Endlich gesellt sich eine unserer Crew dazu und lässt mich nicht mehr alleine mit meinen Datteln.???? Die Tausendundeine Nacht Party kann beginnen und die Mädels sind jetzt angefixt ????
Tolle Hörnchen sind es geworden und sie sehn zum Anbeißen aus. Auf den Orient mit seinen vielen Geschmäckern …
Zufriedene und herzige Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
ich freue mich auch so sehr! Jetzt können wir beide uns bequem zurücklehnen und die anderen machen lassen. ;) Ich bin schon sehr gespannt, was da noch kommt.
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
oh wow, die sehen so toll aus! Lecker :)
Ich kann es kaum fassen, dass das in meinem Marokko-Urlaub an mir vorbei gegangen ist! Da habe ich leider kein einziges Hörnchen gesichtet – vielleicht war aber auch einfach kein Feiertag in der Nähe :(
Wie so oft hilft dann wohl nur selbst backen – kein Problem dank Deinem Rezept :)
Liebe Grüße,
Steffi
Liebe Steffi,
das kann ich auch kaum fassen: ein Marokko-Urlaub ohne Gazellenhörnchen! Tja, da wirst wohl nochmal hin müssen.;) (Nimm mich bitte mit!)
Herzlichst, Conny