Ihr Lieben,
ich hasse es Lebensmittel wegzuschmeißen! Ich habe mir daher fest vorgenommen, in Zukunft noch öfter und noch kreativer mit Resten zu zaubern. Schließlich landen schon genügend Lebensmittel in der Tonne!
Granatsplitter sind ein super Rezept, wenn man Kuchen- oder Plätzchenreste übrig hat. Klar, hat man selten! :) Aber manchmal eben doch. Bei mir waren es die Brownie-Reste, die übrig geblieben sind, nachdem ich meine Valentinstagsherzen ausgestochen habe. Nicht sehr ansehnlich, aber zum Wegschmeißen viel zu schade.
Während meiner Schulzeit – also vor verdammt langer Zeit – habe ich mir öfter mal einen Granatsplitter in der Bäckerei geholt. Bis eine meiner Schulfreundinnen mit ihrer Bäckerlehre begonnen hat und mir nachdrücklich davon abgeraten hat! Denn auch der Bäcker verarbeitet in den Granatsplittern seine Reste. Das ist ja auch gar nicht schlimm. Ich vertraue mir selber nur mehr als dem Bäcker…
Granatsplitter selber machen
Das braucht Ihr für 8 bis 10 Granatsplitter:
Für die Schokobuttercreme
- 1/2 Packung Schokoladenpudding
- 250 Milliliter Milch
- 125 Gramm zimmerwarme Butter
Für die Mürbeteig-Plätzchen als „Basis“
- 100 Gramm Mehl
- 1/2 Teelöffel Backpulver
- 40 Gramm Zucker
- 1/2 Päckchen Vanillezucker
- Prise Salz
- 2 Esslöffel Milch
- 50 Gramm kalte Butter
Tipp: Man kann auch gekaufte Plätzchen verwenden.
Für den Biskuitboden (oder stattdessen zirka 300 Gramm Kuchenreste: Brownies, Rührkuchen, Biskuit)
- 100 Gramm Zucker
- 1/2 Päckchen Vanillezucker
- 2 Eier
- Prise Salz
- 2 Esslöffel lauwarmes Wasser
- 100 Gramm Mehl
- 1/2 Teelöffel Backpulver
- 3 Esslöffel Rum
Für die Glasur
- 200 Gramm Zartbitter-Kuvertüre
- 1 Esslöffel Palmen
Und so wird’s gemacht:
Man beginnt mit dem Schokoladenpudding. Von der kalten Milch 3 Esslöffel abnehmen und damit das Puddingpulver glatt rühren. Ich verzichte beim Pudding auf Zucker. Der Spaß wird später noch süß genug. Die restliche Milch zum Kochen bringen, von der Flamme nehmen, angerührte Puddingpulver einrühren und anschließend alles noch mal kurz zum Kochen bringen. Den Pudding in eine Schüssel umfüllen und gleich mit Klarsichtfolie bedecken, damit sich keine eklige Haut (Ich hasse die, echt!) bildet. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Falls Ihr keine Kuchenreste habt: Aus den Zutaten für den Biskuitteig einen Biskuit backen. Form ist egal, denn das Gebäck wird in Würfel geschnitten.
Mit Schokoladen-Buttercreme
Aus den Zutaten für die Plätzchen mit kalten Händen schnell einen Mürbeteig kneten. Zur Kugel formen und in Klarsichtfolie gewickelt für 30 Minuten in den Kühlschrank geben. Den Teig dann etwa 5 mm dick ausrollen und mit einem Glas 8 bis 10 Plätzchen mit einem Durchmesser von zirka 5 Zentimetern ausstechen. Zusammen mit den Teigresten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und 10 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad backen. Die Teigreste werden später zerkleinert und kommen ebenfalls in die Granatsplitter-Masse. Sie sorgen für ein bisschen Crunch. Kekse abkühlen lassen.
Für die Schokoladen-Buttercreme die zimmerwarme Butter schaumig rühren. Löffelweise den Schokoladenpudding unterschlagen. Biskuitteig oder Kuchenreste in Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben. Auch die mitgebackenen Teigreste wandern klein geschnitten in die Schüssel. Rum und Buttercreme dazu geben und vorsichtig vermengen. Aus dieser Masse mit den Händen einen „Berg“ formen und auf den Keksen platzieren. Die bis auf die Glasur fertigen Granatsplitter für 30 Minuten kalt stellen, damit die Buttercreme fest wird. Die Kuvertüre mit dem Palmin im Wasserbad schmelzen. Die Granatsplitter auf eine Palette nehmen und über der Kuvertüreschüssel mithilfe eines Schöpfers mit Kuvertüre begießen. Auf einem Kuchengitter trocknen lassen. Sobald die Glasur getrocknet ist, sind die Granatsplitter verzehrfertig. Der Geschmack variiert – je nach verwendeten Resten.
Aus deftigen Resten wird Gröstl
So, und weil das jetzt ganz viel Süßes war, gibt’s hier noch ein – Rezept kann man es eigentlich nicht nennen – paar Tipps für die Verwendung von Resten der Kategorie deftig. Als „Gröstl“ nämlich. Das stammt ursprünglich aus Tirol und diente der Verarbeitung von Bratenresten, aber ich verwurstele in Gröstl eigentlich so ziemlich alles, was weg muss: Fleischreste, Gemüse, Pilze, Kräuter.
Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Schmeckt nie gleich, lecker war es bisher eigentlich immer. Was für mich immer zum Gröstl gehört, sind Bratkartoffeln und am Schluss ein Spiegelei obendrauf. Lecker!
Hallo Conny,
aus meinen „Pizza-Zubereitungs-Resten“ wurde Gemüse-Antipasti mit Grissini
http://jutt-ah.de/2017/01/19/leftover-reste-die-keine-sind/
Mir ist immer wichtig, dass die Reste nicht mehr als solche erkennbar sind…
Herzliche Grüße
Jutta
Liebe Jutta, was für eine tolle Idee! Das sieht sehr lecker aus. Und kein bisschen nach Resteküche. „Leftovers“ – so kann man es natürlich auch nennen. :) Hauptsache, am Ende wird nichts weggeschmissen! Herzlicher Gruß, Conny