Heute wird geschummelt. Diese wunderbaren frischen Brötchen habe ich nämlich gar nicht heute gebacken, sondern am Sonntag. Sandra von From Snuggs Kitchen und Zorra von Kochtopf haben am Wochenende zum ersten Synchronbacken des Jahres aufgerufen. Ich hatte Zeit – also richtig viel Zeit – und war deshalb dabei. Synchrongebacken: frische Brötchen.
Diese Brötchen passen ganz wunderbar in meine Januar-Aktion. Weil ich nicht in aller Herrgottsfrühe aufstehen wollte, waren sie allerdings mein zweites #meinwunderbaresfrühstück am Sonntag. Der Teig braucht nämlich ordentlich viel Ruhezeiten. Die brauche ich sonntags auch, also habe ich mich einfach zeitgleich aufs Sofa gepackt. Mit dieser Strategie war das Brötchenbacken außerordentlich entspannend.
Das schöne an den Synchronback-Aktionen von Zorra und Sandra ist, dass sie sich anspruchsvolle Rezepte und außergewöhnliche Verfahren aussuchen, so dass das Backen immer zur Herausforderung mit ungewissem Ausgang wird. Das Verfahren, nach dem alle backen, ist dasselbe, aber jeder hat die Möglichkeit, nach eigenen Vorstellungen zu variieren.
Dieses Mal war es das Salz-Hefe-Verfahren. Von dem ich noch nie zuvor gehört hatte. Das Rezept stammt von Dietmar und Ihr findet es hier. Das Besondere an dem Verfahren? Da ich Chemie früh abgewählt habe, zitiere ich da mal lieber Dietmar:
Aus Hefe und einer 10-prozentigen Salzlösung wird ein Ansatz gemacht. Die Salz-Hefe-Lösung wird bei etwa 20°C angerührt und muss mindestens vier Stunden abstehen. Durch die Salzlösung wird Zellflüssigkeit aus den Hefen abgezogen – es kommt zur Plasmolyse, d.h. einer Zellhautschädigung durch Ablösen (schrumpfen). Dadurch wird die Zellhaut durchlässig, und die Hefeenzyme treten aus. Die Hefezellen sterben dabei ab. Die im Zellsaft enthaltenen Gärungsenzyme bleiben jedoch wirksam und gelangen über die Salzlösung in den Teig.
Ab Plasmolyse habe ich leider nichts mehr verstanden. Zum Glück kann ich aber einfache Anweisungen befolgen, weshalb die Brötchen mir auch ohne Kenntnisse der Chemie ganz gut gelungen sind. Es handelt sich um ein Verfahren für Weizenteige. Ich habe statt mit dem empfohlenen 550er Weizenmehl mit Emmermehl gebacken. Das Salz-Hefe-Gemisch habe ich am Vorabend angesetzt.
Das Flüssigmalz habe ich durch Honig ersetzt. Dennoch waren die Brötchen nicht süß, sie passen auch ganz wunderbar zu Deftigem. Und sie sind bekömmlicher als alle anderen Brötchen mit Hefe, die ich schon gebacken habe.
Der Teig ist sehr gut aufgegangen und war sehr elastisch. Dadurch ließen sich die Brötchen auch gut „schleifen“. Für den ersten Versuch bin ich sehr zufrieden, die gab es sicher nicht zum letzten Mal.
Hört sich gar nicht so kompliziert an, wie die Erklärung der chemischen Vorgänge hätte vermuten lassen, oder? ;) An der Form meiner Brötchen möchte ich in Zukunft noch etwas arbeiten – zumal man beim Synchronbacken ja auch immer mit den Ergebnissen der Mit-Bäcker konfrontiert wird.
Mir hat am Besten gefallen, was Birgit von Backen mit Leidenschaft aus dem Teig gezaubert hat. Auf Instagram hat sie ihr Ergebnis bereits gezeigt und ich bin ganz begeistert von ihrem Brötchenkranz.
Wir lesen uns hoffentlich morgen wieder! Bis dahin!
PS: Es ist immer noch Januar und meine Instagram-Challenge #meinwunderbaresfrühstück läuft! Ich zeige Euch mein Frühstück, Ihr zeigt mir Eures – und gewinnt mit ein bisschen Glück Espressotassen, Müslischalen oder Kochbücher. Wie das geht, steht hier.
Salz-Hefe-Brötchen
Zutaten
Salz-Hefe-Lösung
- 10 Gramm Salz
- 100 Milliliter Wasser
- 10 Gramm Frischhefe
Hauptteig
- 500 Gramm Emmermehl
- 200 Milliliter Wasser
- 120 Gramm Salz-Hefe-Lösung
- 15 Gramm Honig
- 10 Gramm Butter
Anleitungen
- Den Hefeansatz zusammenrühren und für mindestens 4 und maximal 48 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Den Hauptteig ohne die Butter fünf Minuten auf kleiner Stufe kneten. Die Butter zugeben und den Teig noch einmal zehn Minuten auskneten. Den Teig an einem warmen Ort 90 Minuten gehen lassen.
- Die Brötchen in die gewünschte Form bringen und auf dem Backblech weitere 45 Minuten gehen lassen.
- Bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen zirka 25 Minuten backen.
Super sind die Brötchen ! Mit Emmermehl das mag ich sehr, da ist nachmachen angesagt. Eine schöne Wochen und liebe Grüße
Ingrid
Danke, liebe Ingrid! Dir auch eine wunderbare Woche!
Herzlichst, Conny
Haha, geht mir auch so mit Chemie! Aber glücklicherweise gelingen die Brötchen auch ohne viel Kenntnisse von Chemie, wie man sehen kann. Freut mich, dass du dabei warst!
Danke, liebe Zorra! Es hat mir großen Spaß gemacht.
Herzlichst, Conny
Sehr lecker! Das Mitbacken hat großen Spaß gemacht. Ich hab noch nie mit Emmer gebacken., muss ich mir mal besorgen.
Liebe Grüße aus der Pfalz!
Susanne
Ich danke Dir, Susanne! Ich finde auch, dass das Spaß macht, wenn man mit vielen gemeinsam backt – wenn auch jeder in seiner Küche. Wir haben mit dem Emmermehl auch schon Brot gebacken; ich finde das sehr lecker.
Herzlichst, Conny
Schön, dass Du dabei warst und toll, dass es gleich so gut mit den Brötchen geklappt hat :D
Liebe Sandra,
das war mal wieder ein tolles Rezept, das Ihr da ausgesucht habt! Bin schon aufs nächste Mal gespannt!
Herzlichst, Conny
Die Brötchen haben es nicht bis zum Frühstück geschafft….super lecker, die backe ich jetzt öfters!
Liebe Nicole,
das freut mich so, dass Du die ausprobiert und für gut befunden hast! Bei uns werden die Brötchen auch ins Standardprogramm aufgenommen.
Hab noch ein schönes Wochenende!
Herzlichst, Conny