Ihr Lieben,
es soll ja tatsächlich Menschen geben, die der Meinung sind, Nudel sei Nudel. Meine Mutter hat mir das als Kind ganz lange versucht vorzumachen, aber ich hab’s schon damals nicht geglaubt. Ich komme ja mehr so aus Kartoffelland und Nudeln gab’s fast ausschließlich sonntags zu Schmorgerichten. Und weil mein Vater da so total drauf stand, gab es immer diese Sputnik-Nudeln.
Kennt die irgendwer? Möglich wäre es, dass diese Nudel ausschließlich für meinen Vater hergestellt wurde. Ich kenne wirklich absolut niemanden, der die sonst gut fand. Persönlich hatte ich immer die Nudeln viel lieber, die’s bei der Oma gab: schöne Bandnudeln mit vielen Eiern von der Firma, die sich gerne als Nudellieferant für Eheschließungen sieht. (Übrigens wären weder meine Mutter noch meine Oma jemals auf die Idee gekommen, Nudeln selber zu machen.)
Nudel ist nicht gleich Nudel
Jetzt bin ich ja schon ein Weilchen daheim ausgezogen, aber die Welche-Nudeln-sind-die-Besten-Frage beschäftigt mich nach wie vor. Der beste Ehemann von allen versucht zwar nicht, mir weiszumachen Nudel sei Nudel, aber bei ihm kann Pasta gar nicht dünn genug sein.
Also habe ich mich mal an Pici probiert. Pici sind Nudeln, die diesen Namen auch verdienen: dicke Spaghetti, die aus Hartweizengrieß hergestellt und von Hand gerollt werden. Natürlich werden die nicht hundertprozentig regelmäßig, sind an einigen Stellen dicker, an anderen dünner, aber gerade das begeistert mich so.
Eine wunderbare Pasta-Sorte, die aus der Toskana stammt. Klassisch gibt es die Pici con Ragù – ich serviere sie Euch heute also mit meiner Lieblingsbolo, eine Fleischsauce, in die ich mich reinlegen würde, wenn die Töpfe hier im Chaosheim das zuließen.
Das Gute: Für die Pici braucht man keine Nudelmaschine. Der Nudelteig ist relativ weich und lässt sich gut mit den Händen verarbeiten.
Und weil das dieses eine Mal so wunderbar passt (und weil meine Gnudi nicht so geworden sind, wie ich das gerne wollte – davon aber ein anderes Mal mehr) bin ich mit diesem Rezept für Pici con Ragù bei der kulinarischen Weltreise dabei, zu der Volker von Volker mampft aufgerufen hat.
Die kulinarische Weltreise beginnt in Italien
Im März reisen ganz viele Foodblogger (zumindest auf dem Teller) nach Italien. Alle Beiträge zum Monatsthema Italien findet Ihr unten.
Jetzt interessiert mich aber doch noch: Was sind Eure Lieblingsnudeln? Lieber die „Suppennudeln“ oder eine Nudel, die auch nach Nudel schmeckt? Gibt es auf der ganzen weiten Welt eigentlich jemanden, der keine Pasta mag? Fragen über Fragen. Ich freue mich auf Eure Antworten in den Kommentaren.
Pici con Ragù
Zutaten
Für die Pici
- 350 Gramm gemahlener Hartweizengrieß
- 1 Ei
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 180 Milliliter Wasser
- Grieß zum Ausrollen
Für meine Lieblingsbolo
- 2-3 große Zwiebeln
- 2 EL Olivenöl
- 200 Gramm magerer Speck
- 400 Gramm Rinderhack
- 3 große Karotten
- 250 Gramm Staudensellerie
- 1 Bund Basilikum
- 1 TL Thymian getrocknet
- 1 TL Oregano getrocknet
- 3 Knoblauchzehen
- 700 Gramm stückige Tomaten aus der Dose
- Salz, schwarzer Pfeffer
- 2 EL Tomatenmark
- Parmesan nach Geschmack
Anleitungen
- Grieß und 1 TL Salz in einer Schüssel mischen. In die Mitte eine Mulde drücken und 180 ml kaltes Wasser hineingießen. Ei und Olivenöl dazugeben und alles gut verrühren. Anschließend mit den Händen etwa 3–5 Minuten zu einem festen, elastischen Teig verkneten. Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und etwa 1 Stunde – gerne auch länger – bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
- Den Nudelteig auf einer dünn mit Grieß bestreuten Arbeitsfläche mit den Händen flach drücken. Dann zu einem knapp ein Zentimeter dicken Rechteck von zirka 25 auf 20 Zentimetern Größe ausrollen. Teigplatte längs in etwa ein Zentimeter breite Streifen schneiden. Streifen in drei bis fünf Millimeter dicke Teigsträhnen ziehen, sehr lange Streifen halbieren. Zwischen Daumen und Zeigefinger die Teigstränge zwirbeln. Nudeln bis zum Kochen auf ein mit Grieß bestreutes Küchentuch legen, abdecken.
- Die Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser in zwei bis drei Minuten bissfest kochen. Abgießen und tropfnass mit der Soße mischen. In eine große vorgewärmte Schüssel geben und mit frisch geriebenem Parmesan bestreut servieren.
Für die Bolo
- Die Zwiebeln schälen und fein hacken. In einer Pfanne in Olivenöl anbraten. Wenn die Zwiebeln glasig sind, den gewürfelten Speck und kurz danach das Hackfleisch dazu geben.
- Das Hackfleisch mit der Gabel zerdrücken, in der heißen Pfanne anbraten, dann die Hitze reduzieren und zugedeckt weiter köcheln lassen.
- Karotten raspeln, Staudensellerie klein schneiden und Basilikum grob hacken. Nach fünf bis zehn Minuten Karotten, Sellerie und Kräuter sowie die abgezogenen ganzen Knoblauchzehen zum Hack geben und bei geschlossenem Deckel etwa fünf Minuten schmoren lassen.
- Die stückigen Tomaten zum Hack-Gemüse-Mix geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und alles bei niedriger Hitze etwa zwei Stunden köcheln lassen. Dabei immer darauf achten, dass genügend Flüssigkeit in der Pfanne ist. Zum Schluss das Tomatenmark einrühren und noch einmal abschmecken.
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Liebe Conny!
Ich freue mich auf viele neue Pastarezepte. Nudeln habe ich noch nie selbst gemacht, wir sind aber trotzdem große Pasta-Fans. Obwohl ich auch aus „Kartoffelland“ komme. Momentan lieben wir die Pasta der Marke Masciarelli aus den Abruzzen. Also nicht die Spaghetti No 1, das sind für mich auch Suppennudeln. Morgen gibt es Malloreddus campidanese – Lieblingspasta der Sarden. Diese Malloreddus finde ich beim italienischen Supermarkt
Liebe Gudrun,
also möglicherweise musste ich diese sardische Pasta jetzt erstmal googlen. ;) Ehrlich: Ich kannte die noch gar nicht, aber jetzt möchte ich unbedingt ihre Bekanntschaft machen. Die sehen sehr lecker aus!
Herzlichst, Conny
PS: Du denkst dran: Es ist Bärlauchzeit und wir haben dafür seit einem Jahr eine Verabredung! :)
Liebe Conny, ich erinnere mich und ich freue mich drauf! Liebe Grüße Gudrun
Liebe Conny,
hach, köstlich!
Die letzte Bolo habe ich im Slowcooker gemacht, die war so lecker! Und ich hatte so viel „Material“, dass ich mehrere Gläser einwecken konnte.
Wenn ich das nächste Glas aus dem Vorratskeller hole, werde ich die Bolo mit Pici servieren.
Danke für die tolle Anregung!
LG Britta
Liebe Britta,
ich habe leider keinen Slowcooker, aber gerade bei einer Bolo, die so ganz langsam vor sich hinköchelt, stelle ich mir den super vor. Hach, vielleicht brauche ich ja doch einen? Die Pici kann ich Dir nur ans Herz legen. Da hat man auch ordentlich Nudel-Geschmack im Mund! :)
Herzlichst, Conny
Was für ein schönes Rezept! Toll, dass du wieder dabei bist!
Bei uns gibt es mit den beiden Kleinen noch viel Penne. Aus dem einfachen Grund, dass man sie leicht mit der Gabel aufpiksen kann. ;)
Herzliche Grüße Clara
Liebe Clara,
Penne ist so eine Nudel, die auch ich halbwegs unfallfrei essen kann. Und die ich auch sehr mag. Ich finde Deine Aktion toll – und wenn’s passt, werde ich versuchen, da jeden Monat mit dabei zu sein. Ich freue mich schon darauf, viele weitere Pastarezepte kennen zu lernen.
Herzlichst, Conny