Ihr Lieben,
der Foodblogger an und für sich hat einen natürlichen Feind: Fertigfutter. Foodblogger sind die Selbermacher an der Küchenfront. Im schlimmsten Fall mit missionarischen Tendenzen.
Die Foodbloogerparty All you need is… macht im Juli genau das zum Thema, was gängiger Foodblogger-Meinung zufolge nicht sein darf: Convenience Food. Nur, dass wir natürlich zeigen, wie eben dieses Fertigfutter selbst gekocht werden kann.
Convenience heißt übersetzt Annehmlichkeit. Und obwohl ich sonst ein großer Fan jedweder Annehmlichkeit bin, gibt es in der Chaosküche so gut wie kein Fertigfutter – Blätterteig und Tortellini aus der Frischetheke mal ausgenommen. Frischeküche statt Fertiggerichte halt. Und mit jedem einzelnen Blogpost hier versuche ich Euch davon zu überzeugen, dass man ganz wunderbar auf Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Emulgatoren verzichten kann.
Das „Gold der Küche“
Salat aus der Tüte, Gemüsesuppe zum Anrühren, die Komplettmahlzeit in der Aluschale – das Angebot an Fertigprodukten ist riesig. Musste ich mir ja nur noch eines für dieses Bloggerevent aussuchen. Am Ende habe ich mich für dunkle Sauce entschieden, das „Gold der Küche“, weil aus Pulver angerührte Saucen richtig schlimm sind. Und weil Herr B., der im Gegensatz zu mir ja Küchenprofi ist, ganz oft danach gefragt wird, wie man sie denn so macht, eine richtig gute dunkle Sauce.
Ich behaupte jetzt nicht, dass eine Sauce, die aus Knochen und Fleischresten angesetzt wird, mal eben schnell gemacht ist. Die braucht schon ein bisschen Aufmerksamkeit, dauert lange, und am Ende bekommt man nur ein Pfützchen dunkle Sauce raus. Aber: Dieses Pfützchen hat es in sich. Oder vielmehr ihn: den guten Geschmack. Und der ist aller Mühen Wert. Leider macht man sich selbst in vielen Restaurantküchen diese Mühe heutzutage nicht mehr und greift zur Tüte.
Wisst Ihr, was das größte Problem ist, mit Fertiggerichten? Dass man sich damit den Geschmack abtrainiert. Wer sich immer nur von Fertigfutter ernährt, schmeckt nur noch Geschmacksverstärker, Zucker und Fett. Und dann schmecken frische Zutaten, Kräuter und der volle Umfang an Gewürzen irgendwann nicht mehr. Schlimm, oder? Die gute Nachricht: Den Frische-Geschmack kann man auch wieder lernen. Das dauert nur ein Weilchen.
Dass man auch mit einem winzigen Pfützchen Sauce richtig viel Sauerei machen kann, habe ich erfahren, als ich beim ersten Versuch, die Sauce zu fotografieren, das Glas umgeworfen und mein Set komplett zerstört habe. Dass ich die gute Sauce vernichtet habe, war an und für sich schon schlimm. Aber Ihr glaubt gar nicht, wo so ein bisschen Flüssigkeit überall landet… Mein Vorschlag, einfach alles so zu lassen und umgehend umzuziehen, wurde von Herrn B. leider abgelehnt.
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Zutaten
- 1 Kilogramm Fleischknochen vom Rind
- Öl zum Braten
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 200 Gramm Knollensellerie
- 4 große Karotten
- 5 EL Tomatenmark
- 1,5 Liter Rotwein
- 3 Liter Wasser
- 15 Pfefferkörner
- 10 Wacholderbeeren
- 3 Lorbeerblätter
- Rosmarin frisch oder getrocknet
- Thymian frisch oder getrocknet
- Salz
Anleitungen
- Die Knochen grob zerkleinern und in einem breiten Topf möglichst scharf anbraten. Röststoffe bringen den Geschmack an die Sauce.
- Wurzelgemüse schälen und grob zerkleinern. Die Knochen aus dem Topf entfernen und das Gemüse ebenfalls kräftig anbraten.
- Die Knochen mit zurück in den Topf geben. Das Tomatenmark dazu geben und kurz mit anrösten.
- Mit ein wenig von dem Rotwein ablöschen. Die Flüssigkeit immer wieder einreduzieren lassen und von neuem auffüllen. Diesen Vorgang vier oder fünf Mal wiederholen bis die gewünschte Farbe erreicht ist, dann mit der restlichen Flüssigkeit auffüllen.
- Pfefferkörner und Wacholderbeeren anmörsern und gemeinsam mit Lorbeerblättern, Rosmarin und Thymian zur Sauce geben.
- Mehrere Stunden auf kleiner Hitze köcheln lassen – bis der Geschmack stimmt.
- Absieben.
- Die Sauce eventuell weiter reduzieren lassen. Abschmecken. In vorher heiß ausgespülte Twist-off-Gläser füllen. Die halten sich verschlossen im Kühlschrank mindestens 3 Monate, eingefroren hält sich die Saucenbasis zirka 6 Monate.
Yup, so wird die gemacht! Ich kann sie fast schmecken, wenn ich deinen Beitrag lese….und ich kann den tiefen, tiefen Schmerz fühlen, über das umgefallene Glas. Wenn ich in meine Küche gucke, will ich auch manchmal umziehen. Oft. Sehr oft.
Liebe Simone,
bevor wir zusammen ziehen, sollten wir uns vielleicht noch jemand Dritten für unsere WG suchen. Jemand mit Putzfimmel wäre gut. ;)
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
danke für dieses tolle Rezept! Deine Soße hat sicher ein herrliches Aroma! Wer braucht da Geschmacksverstärker!
Ich hoffe, du bist inzwischen mit dem Putzen fertig… wie ärgerlich!
Liebste Grüße von Martina
Liebe Martina,
ich glaube, ich geh noch mal drüber – irre, wohin überall so ein bisschen Sauce spritzen kann.
Herzlichst, Conny
Genau so muss man sie machen. Und dann mit Fleisch und Kartoffeln… Es gibt fast nix Besseres!
Amen, liebe Nata! ;)
Dieses Rezept müsste man jedem Restaurantkoch, ach jedem Kochenden überhaupt an die Jacke tackern! Schade, dass du das Gläschen verschüttet hast – ich hätte es dir abgenommen :-)
Liebe Gabi,
ich schluchze immer noch leise vor mich hin. Wie kann man nur so ungeschickt sein?
Herzlichst, Conny
Oh Conny, wie lecker!
Du hast so Recht, es geht eigentlich nichts über selbstgemachte Soße. Ich mach das leider viel zu selten bzw. koche mir Soße eben nur, wenn es Bratenfleisch gibt. Das reicht aber nie zum einfrieren, auch wenn ich mir das vornehme, sie ist immer viel zu schnell weggefuttert, weil so lecker. Und wenn es schnell gehen muss und es nur mal eben Nudeln mit Soße gibt, dann rühr ich mal eben schnell ein Pulver an. Zwar mit angeschwitzter Zwiebel, aber eben doch ein Pülverchen. Jetzt schäme ich mich dafür ein bisschen und nehm dich als Vorbild. Nächste Woche hole ich Markknochen vom Metzger meines Vertrauens und leg einen Vorrat an. Danke für den Schubser.
Liebe Grüße und schönen Sonntag!
Susanne
Liebe Susanne,
ich will niemandem ein schlechtes Gewissen machen. Ich kann gut verstehen, dass man den Aufwand scheut (obwohl das an einem Tag, an dem man eh viel in der Küche steht, größtenteils ganz nebenher laufen kann.) Aber es ist halt schon toll, wenn man die Grundsauce im Vorrat hat und zum Beispiel auch zu was Kurzgebratenem mal eben gute Sauce parat hat. Oder zu Nudeln. Oder zu Kartoffelpü. ;)
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
ich gebe dir vollkommen Recht: Das selber machen der Soße ist zwar vergleichsweise zeitintensiv aber der Geschmack ist es einfach sowas von Wert!
Liebe Grüße, Ina
Liebe Ina,
ich finde, bei Sauce lohnt es sich ganz besonders, die Zeit zu investieren! Hab noch einen schönen Sonntag!
Herzlichst, Conny
Es geht ja nichts über gut gemachte Saucen! Und darum habe ich mir dein Rezept auch direkt abgespeichert.
Liebe Grüße
Tanja
Das freut mich sehr, liebe Tanja.
Super! Ich denke so ein Rezept sollte wirklich jeder zur Hand haben. Eine tolle Idee.
Lieben Gruß,
Ina
Ich danke Dir, liebe Ina!
Liebe Conny,
es geht nichts, aber auch gar nichts über eine richtig gute Sauce! Ich kriege das ja nicht hin, aber mein Mann und komischerweise auch mein Großer zaubern mit viel Liebe echt richtig gute Saucen ohne Fertigedöns. Deshalb finde ich deinen Beitrag auch wirklich großartig, denn wenn deine Sauce so schmeckt wie sie aussieht, ist das auch ein echter Knaller!
Herzliche Grüße
Tina
Liebe Tina,
wenn es um schöne Fotos geht, ist Sauce sicherlich nicht das allerbeste Model, und Juli ist dafür vielleicht auch nicht der am besten geeignete Monat, aber ich fand es trotzdem wichtig, hier mal ein Plädoyer für selbst gekochte Sauce zu veröffentlichen. Und zum heutigen Thema von All you need is… hat’s gut gepasst. Pssst: Eigentlich ist Herr B. hier der Saucenkoch Nummer eins. Aber das bleibt unter uns.
Herzlichst, Conny
Ich liebe Soße ja über alles. Eigentlich brauche ich zu annähernd jedem Essen Sauce und dann auch noch möglichst viel. Und selbstgemachte dunkle Sauce ist natürlich Weltklasse. Da braucht es definitiv kein Päckchen mehr!
Liebe Grüße
So ist das, liebe Kathrina!
Selbst gezogenen Saucen sind einfach was Feines. Auch wenn sie Arbeit machen, der Geschmack ist nicht vergleichbar mit Tüten. Die hier hört sich absolut toll an.
Lieben Gruß Sylvia
Wie lieb von Dir, Sylvia! Dankeschön.
Hallo liebe Conny,
da hast du aber voll ins Schwarze getroffen. Ich möchte da auch nicht missionarisch unterwegs sein, aber diese Saucen sind echt nicht lecker. Da finde ich dein Rezept perfekt.
Liebe Grüße,
Eva
Danke, liebe Eva.
Oh ja, so eine selbstgemachte Soße ist doch was ganz anderes als die fertige.
Liebe Grüße
Caroline
Da sagst Du was, liebe Caroline!
Dunkle Soße habe ich bis jetzt nie selber gemacht. Daher danke ich dir für das Rezept und die bebilderte Schritt für Schritt Anleitung.
LG, Diana
Es ist mir ein Vergnügen, liebe Diana.
Na einem Rezept für eine dunkle Sauce die ordentlich Bums hat, habe ich schon länger gesucht. Da probiere ich doch gerne mal Dein Rezept aus.
Das freut mich – und natürlich hoffe ich, dass Dir die Sauce so gut schmeckt wie uns.
Herzlichst, Conny