Ihr Lieben,
die Mispel kenne ich noch gar nicht lange, aber ich mag die säuerlichen Früchtchen so gerne, dass ich heute – nach diesem Mispel-Kompott mit Chili und süßem Couscous – auch noch ein Rezept für ein Mispel-Chutney mit Euch teile. Ich liebe die süß-saueren Saucen zu Gegrilltem oder zu Käse ganz grundsätzlich, aber dieses Mispel-Chutney krönt wirklich jeden Käse und hat sich von Null auf Hundert zu meinem Lieblings-Chutney gemausert.
Die Bekanntschaft mit Mispeln aka Nisperos verdanke ich Zorra vom Kochtopf, die das Glück hat, an einem Ort zu leben, wo einem die Früchtchen quasi in den Mund wachsen. Dank des grünen Daumens von Herrn B. haben wir jetzt auch ein Mispelbäumchen, das er im vergangenen Jahr aus einem der Kerne der gekauften Früchte gezogen hat. Es ist allerdings erst 25 Zentimeter hoch und an eine eigene Ernte daher vorerst (noch) nicht zu denken. Allerdings gibt es Mispeln jetzt immer öfter nicht nur bei unserem Lieblings-Obst- und Gemüsehändler, sondern sogar beim Discounter. Damit muss man doch einfach was Leckeres anfangen!
Diese Mispeln sind die Früchte der japanischen Wollmispel. Die, die es bei uns zu kaufen gibt, stammen meist aus Spanien. Nicht abschrecken lassen, wenn die Früchte auf der Schale braune Flecken haben: Das ist ein Zeichen dafür, dass sie reif sind. Unreif sind sie ziemlich sauer. Die Früchte enthalten viel Kalium und Carotinoide und wirken harntreibend – sagt Wikipedia. In den Kultkneipen im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen gibt es das „Mispelchen“, ein Getränk aus Calvados und eingelegter Mispel. Echt leckeres Zeug – und meiner Meinung nach ganz eindeutig dem Äppelwoi vorzuziehen! (Vermutlich habe ich es mir jetzt mit ganz Hessen verscherzt. Entschuldigt! Wahrscheinlich habe ich einfach noch nicht den richtigen getrunken. Oder zu wenig davon…)
Braune Flecken auf der Schale sind ein Zeichen für Reife
Schön, wenn man ein Gläschen davon (vom Chutney, nicht vom Äppelwoi!) im Kühlschrank stehen hat und mit leckerem Käse und einem frisch gebackenen Brot ratzfatz ein köstliches Vesper zaubern kann. Vorratshaltung – einfach großartig! Vorsicht allerdings, wenn Ihr so wie ich denkt, dass man das Chutney selbstverständlich auch ohne Beschriftung von den drölfzig Marmeladensorten unterscheiden kann, die im Kühlschrank auf ihren Einsatz beim Frühstück warten… Zum ersten Kaffee auf einem Brötchen ist es jetzt vielleicht doch nicht ganz das richtige. Mein noch nicht ganz wacher Gaumen war auf jeden Fall – sehr verwirrt…
Wie schaut’s aus: Kennt Ihr die Mispel schon? Habt Ihr sie bereits verarbeitet? Als was? Ich freue mich schon sehr auf Eure Kommentare! Zorra hat ganz viele Mispel-Rezepte online, darunter auch eines für Mispel-Ketchup, den ich (gefühlt schon ewig) unbedingt nachmachen möchte.
Noch ein Wort zu den Twist off-Gläsern beziehungsweise ihrer Größe. Ich bin da gerade etwas unsicher, weil ich natürlich nie Twist off-Gläser kaufe, sondern die nutze, in denen ich Oliven oder eingelegte Tomaten oder saure Gürkchen nach Hause geschleift habe. Keine Ahnung, was in die hier rein passt. Jetzt ist Chutney drin und die Banderole natürlich längst ab. Ich hätte das vorher abmessen und mir notieren sollen. Hätte, hätte, Vinaigrette. Mein Rat: Haltet lieber mal noch ein Ersatzgläschen bereit!
Mispel-Chutney
Zutaten
- 1 Kilo Mispeln
- 1 Stück Ingwer daumengroß
- 3 Knoblauchzehen
- 4 Schalotten
- 1 rote Chili
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Cumin
- 1 TL Koriander
- 100 Gramm brauner Zucker
- 30 Gramm getrocknete Cranberries
- 200 Milliliter Apfelsaft naturtrüb
- 50 Milliliter Apfelessig
- Salz nach Geschmack
- 50 Gramm Mandelblättchen
Anleitungen
- Die Mispeln schälen, vierteln und entkernen, das Fruchtfleisch klein würfeln.
- Ingwer, Knoblauch und Schalotten schälen, klein würfeln.
- Chilischote aufschneiden, entkernen, klein würfeln. (Tragt Handschuhe, bitte!)
- 2 EL Olivenöl in einem Topf erhitzen und Ingwer, Chili, Knoblauch und Zwiebeln dünsten, bis die Zwiebelstückchen glasig sind. Cumin und Koriander dazugeben und kurz mitdünsten.
- Mispeln und Cranberries, Zucker, Apfelsaft und Apfelessig dazugeben, umrühren und aufkochen. Zirka 30 Minuten köcheln lassen, bis das Chutney schön sämig ist. Zum Schluss salzen und die Mandelblättchen unterheben.
- Die Twist off-Gläser mit heißem Wasser ausspülen, Chutney noch heiß einfüllen und die Gläser mit dem Deckel verschließen. Abkühlen lassen und im Anschluss zu leckerem Käse genießen!
- Angebrochene Gläser im Kühlschrank aufheben. Das Chutney hält so mindestens zwei bis drei Monate.