Ihr Lieben!
Als Foodbloggerin ist es mir wahnsinnig wichtig, stets überaus professionell, organisiert und erfolgsorientiert an meine Projekte heran zu gehen. Ich weiß: Meine Leser erwarten das von mir. Und damit Ihr Euch ein besseres Bild von meinem Alltag als Foodbloggerin machen könnt, hier eine Szene aus einem typischen Tag an einem typischen Wochenende im Chaosheim…
Mann: Kochst oder backst Du dieses Wochenende was fürs Blog?
Ich: Glaub schon. Wollte Kürbis Hand Pies machen.
Mann: viele Fragezeichen im Gesicht
Ich erkläre, was ich in etwa vorhabe.
Mann: rollt mit den Augen
Ich: Ich mach aber nur einen halben Mürbteig. Das wird sonst zu viel.
Mann: voller Vertrauen in meine Fähigkeiten Mach lieber den ganzen Teig, Du wirst ihn brauchen.
Ich: beleidigt. Fange an den halben Teig zusammen zu klöppeln
Wieder Ich: Oh. Ups. Verdammt. So ein Mist!
Mann: von der Couch Wasn los?
Ich: Ähm. Ich hab von allem die Hälfte genommen – aber am Ende dann das Wasser fürs ganze Rezept. Der Teig ist ganz klebrig. Was mach ich denn jetzt nur? hilflose Blicke zum Mann
Mann: Den ganzen Teig. Sag ich doch.
Sorry, ich habe heute kein Foto für Dich!
Das ist nur ein Beispiel für ganz viel Bockmist, den ich in der Küche so fabriziere. Und wenn dann nachher drei Hand Pies auf dem Foto sind, die ganz gut aussehen, dann heißt das nur, dass die restlichen sieben – äh – nicht ganz so hübsche Models waren und auch von Heidi Klum KEIN Foto bekommen hätten. Bei mir heißt es dann rigoros: Ihr dürft nicht aufs Blog!
Ich erzähle das nur, weil ich den Eindruck habe, dass manche Menschen in meinem Bekanntenkreis mich für eine Art Küchenfee zu halten scheinen, die nur drei Mal kurz zwinkert (oder die Hacken zusammen schlägt – wie machen das Feen dieser Tage?) und schon steht wunderbares Essen auf dem Tisch.
Ich bin keine Küchenfee!
Oder sie denken, wir würden hier jeden Tag so essen… Die Wahrheit: Wir legen natürlich Wert auf gutes Essen, aber es ist nicht immer Instagram-tauglich, was auf unseren Tellern landet. Und: Auch wenn mit der Zeit viel Routine ins Kochen und Backen kommt und man sich nicht mehr so verrückt macht – es geht immer mal wieder auch was ordentlich in die Hose… Auch beim Mann. Der geht allerdings mit Kochpannen viel souveräner um als eine Frau, die ich kenne, die immer gleich in Panik gerät, wenn’s mal nicht so läuft wie gedacht.
Letzten Endes hatte ich hier zehn Kürbis Hand Pies – eine Fratze gruseliger als die andere! (Naja, die meisten sahen aus, als würden sie sich schief lachen. Grusel ist einfach nicht so meins.) Und wir mussten das Abendessen canceln. Aus Gründen.
Das Kürbispüree für das Rezept habe ich selber gemacht. Einen Hokkaido waschen, halbieren, Kerne mit dem Löffel entfernen, mit der Schale zuerst in Spalten, dann in große Würfel schneiden. In reichlich kochendem Wasser 20 Minuten weich kochen. Abgießen, dabei ein bisschen Kochwasser aufheben.
Den Kürbis pürieren, ein bisschen vom Kochwasser zugeben, die Konsistenz soll wie die von Kartoffelpüree sein. Aus einem knapp 1.200 Gramm schweren Hokkaido habe ich 800 Gramm Kürbispüree heraus bekommen. Das restliche Püree kann man einfrieren – im Kühlschrank hält es sich etwa fünf Tage. Oder aber Ihr macht dieses Kürbiseis daraus!
Läuft bei Euch in der Küche immer alles glatt? Neigt Ihr zur Panik – oder bleibt Ihr cool und gelassen, wenn etwas schief geht? Erzählt doch mal: Was war Euere schlimmste Küchen-Entgleisung?
PS: Ich bin eigentlich kein großer Halloween-Fan. Und Gruselfilme – da bin ich auch raus. Aber Kürbis, Kürbis ist toll!
Kürbis Hand Pies
Zutaten
Für den Teig
- 500 Gramm Dinkelmehl
- 4 EL Zucker
- 1 EL Salz
- 250 Gramm kalte Butter
- 100 Milliliter kaltes Wasser
Für die Füllung
- 250 Gramm Kürbispüree
- 150 Gramm Frischkäse
- 2 Eier
- 75 Gramm brauner Zucker plus etwas zum Bestreuen
- 5 EL Dinkelmehl
- 1/2 TL Muskat
- 1/4 TL Nelken
- 1/4 TL gemahlener Ingwer
- 1/4 TL Zimt
- 1/4 TL Piment
- 1 Ei zum Bestreichen
Anleitungen
- Die kalte Butter in kleine Stückchen schneiden und alle Zutaten für den Mürbteig im Foodprozessor zu einem homogenen Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
- Alle Zutaten für die Füllung zu einer homogenen Masse verrühren.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 Millimeter dick ausrollen. Für die Kürbisform habe ich mir eine Schablone aus Pappe geschnitten, die an der breitesten Stelle etwa zehn Zentimeter groß war. Die Schablone auf den Teig legen und mit einem spitzen und scharfen Messer um die Schablone herum ausschneiden. So 20 Kürbisse herstellen. Die Hälfte davon mit einem möglichst gruseligen Gesicht ausstatten.
- Auf die Unterseite der Kürbisse zirka einen Esslöffel der Füllung geben, dabei rundum einen Rand von zirka einem Zentimeter frei lassen. Diesen Rand mit ein bisschen Wasser bestreichen und die Kürbisform mit dem Gesicht oben drauf legen und an den Rändern vorsichtig zusammen drücken. Mit einer Gabel rundum fest drücken. Mit Ei bestreichen und ein bisschen brauner Zucker darauf rieseln lassen.
- Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Kürbisse in etwa 20 Minuten goldbraun backen. Schmecken noch leicht warm am Besten!
Oh, liebe Conny!
Das kennen wir doch alle! Deine 3 fotogenen Exemplare sehen wirklich toll aus! Und ich weiß ja nicht, was der Rest so sagt, aber ich würde mir deine Texte auch durchlesen und die Bilder anschauen, wenn sie sich schlapp lachen!
Tatsächlich ist mir das vollkommen egal, wenn etwas schief läuft in der Küche. Wem es nicht taugt, isst eben Brot! Mein größtes Missgeschick? Jedes mal, wenn es was Süßes geben soll. Wo ist der smiley, der die Augen verdreht. Und überhaupt: Ich kann nicht schön kochen und backen. Toll angerichtete Kunstwerke sind nicht meins… Ich bin ein Fan von moderner Kunst…
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende! Viele Grüße, Izabella
Liebe Izabella,
wenn ich die Wahl habe: schön oder lecker – dann ist mir lecker auch allemal lieber. Ich mache mich da eigentlich gar nicht verrückt. Eher sagt sogar mein Mann: Ist das wirklich hübsch genug fürs Blog? Ich bin da sehr für Authentizität. Da müsst Ihr mit mir zusammen durch!
Dir auch ein wunderbares Wochenende!
Herzlichst, Conny
Also ich finde sie sooooo süüüüüß ;-)
Liebe Andrea,
die sollen doch gar nicht süß sein, sondern gruselig! Mönsch! ;)
Herzlichst, Conny