Ihr Lieben,
natürlich ist es keine Bombenidee, bei mehr als 30 Grad mit Sahnekuchen zu planen, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen. So heißt es zumindest. Daher gibt’s für Euch heute das Rezept für eine Banoffee Biskuitrolle und zusätzlich ein paar Tipps, wie man die im Hochsommer zu einer Einschulung karrt und während der eigentlichen Feier in der Schulturnhalle im heißen Auto zwischenparkt. Aber dazu später mehr.
Back doch mal – Biskuitrolle, so der heutige Aufruf der Rhein-Neckar-Bloggergang, der sich nahtlos in die Back doch mal-Reihe meiner Lieblings-Bloggerinnen, die mit Käsekuchen und Gugelhupf begann, einreiht. Die Biskuitrolle ist vielen ein Angstgegner – und man findet im Netz eine stattliche Anzahl an Tipps, die – so ist es zumindest bei mir – dieses Angstgefühl noch verstärken, weil man den Eindruck bekommt: Das ist alles sehr kompliziert. Spoiler: ist es gar nicht.
So eine Banoffee Biskuitrolle ist kein Hexenwerk…
Im Grunde backt man zunächst einen Biskuit. Sehr einfach, wenn man sich an ein paar grundlegende Dinge hält: Backen bei Ober- und Unterhitze, nicht bei Heißluft – das würde den Biskuit nur unnötige austrocknen. Weil wir aber einen eher feuchten Biskuit wollen, der sich im Idealfall ganz leicht aufrollen lässt, ist Austrocknung unser Feind.
Das bringt mich direkt zum nächsten Punkt: Nicht zu lange backen! 8 bis 11 Minuten bei 200 Grad Ober- und Unterhitze – kommt natürlich auf den individuellen Ofen an. Schaut Euch den Teig nach 8 Minuten an, ist er oben goldbraun und federt noch leicht, wenn Ihr mit der ganzen Hand leicht draufdrückt, dann ist er fertig. Wenn Ihr nach 8 Minuten das Gefühl habt, der braucht noch, dann lasst ihn anschließend bitte nicht aus den Augen, damit Ihr den richtigen Moment abpasst.
Viele verwenden ein mit Zucker bestreutes Küchentuch und stürzen den Biskuit darauf, ich verwende Backpapier (von der Rolle, wichtig: Backpapier-Zuschnitte sind zu kurz!), auch auf dem Backpapier verteile ich Zucker. Dann das Blech draufstürzen, Blech weg und das Backpapier mit Wasser einsprühen. Nach etwa 20 Sekunden lässt sich das Papier ganz einfach abziehen. Ihr könnt den Biskuit anschließend vorsichtig mitsamt dem gezuckerten Backpapier aufrollen, oder Ihr stürzt das noch heiße Blech wieder über den Boden. Dann kühlt der Boden langsam aus, bleibt dabei schön feucht und lässt sich nach dem Bestreichen auch wieder super aufrollen.
Statt Banoffee Pie gibt’s heute eine Banoffee Biskuitrolle
Zum Thema aufrollen: Wenn die Rolle wirklich an irgendeiner Stelle bricht, dann ist das kein Grund zum Heulen, einfach weiter aufrollen, füllen, am Ende mit Sahne einstreichen – und kein Mensch sieht, dass sie gebrochen war. Ehrlich, das ist alles gar kein Grund für Drama.
Ich habe meinen Biskuit am Vortag gebacken und hab ihn im Backpapier aufgerollt abkühlen lassen und anschließend über Nacht im Kühlschrank geparkt. Gefüllt habe ich ihn erst am nächsten Morgen. Weil die Frage immer wieder aufkommt: Viele Bäckerinnen und Bäcker scheinen die Biskuitrolle von der langen Seite her aufzurollen, ich rolle von der kurzen Seite: Das gibt mehr „Umdrehungen“, was meiner Meinung nach schöner aussieht, vor allem aber passt das Teil dann auch auf eine herkömmliche Tortenplatte. Ansonsten ist es aber tatsächlich ziemlich schnurz.
So, bis hierhin kann die Biskuitrolle noch alles werden: Mit Marmelade gefüllt, mit Erdbeer- oder Himbeersahne, mit Lemoncurd – worauf auch immer Ihr Lust habt. Ich habe lange überlegt, womit ich diesen Biskuit fülle, aber ich wollte schon immer mal eine Banoffee-Pie machen. Banane mit Sahne und Karamell, das klingt für mich köstlich. Also habe ich statt einer Pie eine Banoffee Biskuitrolle geklöppelt. Köstlich!
Nochmal kurz zurück zur Einschulung und der Frage, warum ich die Banoffee Biskuitrolle mit Sahne, Bananen und Karamell ausgerechnet bei hochsommerlicher Hitze zusammengebaut habe. Der Enkel von Herrn B. hatte Einschulung. Inzwischen geht sowas nicht mehr ohne Familienfest. Und dazu bringt man natürlich Kuchen mit. Herr B. wollte Zwetschgenkuchen backen, brachte bei einem Telefonat mit seiner Tochter aber auch noch die Banoffee Biskuitrolle ins Spiel. In kurz: Herr B. wurde überstimmt.
Der Tag der Einschulung kam näher, die Anzeige am Thermometer kletterte immer weiter in die Höhe und möglicherweise hab ich zwischendurch mal „Also, so ein Zwetschgenkuchen wäre schon auch gut“ gesagt. Keine Chance. Also habe ich alle Kühlakkus des Haushalts in eine Kühltasche gepackt – und das waren richtig viele -, die gut gekühlte Banoffee Biskuitrolle NICHT von außen eingestrichen, sondern in Alufolie verpackt und auf, neben und unter den Akkus versteckt.
So klappt es auch im Sommer mit der Banoffee Biskuitrolle
Dort blieb die Banoffee Biskuitrolle dann bis zum Nachmittag, denn natürlich waren auch alle Kühlmöglichkeiten vor Ort belegt. Und sie war tatsächlich noch eisig kalt, als wir sie zum Nachmittagskaffee ausgepackt haben. Yippieh. Und die Einschulung war eh super. Außer vielleicht, dass ich danach beim Transport der selbst gebastelten Schultüte einen Planeten – ich glaube, den Saturn – abgerissen habe. Aber, pssst, das muss ja niemand wissen.
Noch kurz zum Thema Sahne: Es soll ja Menschen geben, die können jede Sahne steif schlagen. Ich gehöre nicht dazu. Wenn Ihr also auf Nummer sicher gehen wollt, dann nutzt bitte Konditorsahne mit mehr als 30 Prozent Fett und kühlt sie vor dem Schlagen unbedingt gut vor.
So, das war’s für heute. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr noch bei meinen Mitbloggerinnen vorbeischauen würdet. Da sind ganz köstliche Biskuitrollen entstanden. Ich möchte jede einzelne davon probieren, besonders gespannt bin ich aber auf die herzhafte Variante von Sonja. Was für eine verrückte Idee – ich lieb’s. Und natürlich wüsste ich schon auch ganz gerne, was Ihr über die Banoffee Biskuitrolle denkt. Gute Idee – oder gar nicht Euers?
Banoffee Biskuitrolle
Zutaten
Für das Karamell
- 400 Gramm gezuckerte Kondensmilch z. B. Milchmädchen
Für den Biskuit
- 4 Eier Gr. M
- 1 Eigelb
- 1 Prise Salz
- 150 Gramm Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 120 Gramm Mehl
- 1 TL Backpulver
- 2-3 EL Zucker fürs Backpapier
Für die Füllung
- 600 Milliliter Konditorsahne (<30 Prozent Fett) 2/3 für die Füllung, der Rest zum Einstreichen
- 3 Pack Sahnesteif
- 15 Gramm gemahlene Gelatine
- 3 Stück Bananen große
- 2 Stück Zitronen der Saft
- Karamell aus einer Dose gesüßter Kondensmilch
Für die Deko
- restliche Sahne
- Bananenchips
- 50 Gramm Zartbitter-Kuvertüre geschmolzen
Anleitungen
Das Karamell
- Das Karamell habe ich aus einer Dose gesüßter Kondensmilch am Vorabend zubereitet. Dazu den Boden eines Topfes mit Backpapier auslegen, die Dose in den Topf stellen und diesen zu zwei Dritteln mit Wasser füllen. Das Wasser zum Kochen bringen und die Kondensmilch darin zwischen 2 und 2,5 Stunden köcheln. Zwischendurch im Auge behalten und bei Bedarf Wasser nachfüllen. Vor dem Öffnen der Dose abkühlen lassen!
Der Biskuit
- Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Wichtig: Der Backofen soll bereits heiß sein, wenn der Teig fertig ist. Wenn der Teig stehen bleiben muss, tut ihm das nicht gut.
- Ganz wenig Öl in Tupfern auf ein Blech geben, damit das Backpapier darauf haften bleibt und nicht verrutscht, wenn man den Teig verstreicht. Backpapier von der Rolle nehmen, Zuschnitte sind oft zu kurz und der Teig bleibt am Rand des Blechs kleben.
- 4 Eier und 1 Eigelb schaumig aufschlagen, Salz, Zucker und Vanillezucker nach und nach einrieseln lassen und die Masse mindestens 10 Minuten zu einer weißen Creme aufschlagen.
- 120 Gramm Mehl und 1 TL Backpulver sieben und unter die Ei-Zucker-Masse heben. Ich nutze dafür – sehr vorsichtig – einen Schneebesen. Nicht schlagen. Die Masse soll homogen sein – also ohne "Mehl-Nester", die vorher hineingeschlagene Luft dabei aber möglichst im Teig bleiben.
- Den Biskuitteig mit einer Winkelpalette oder – falls nicht vorhanden – mit einem Tortenheber in gleichmäßiger Höhe auf dem Blech verstreichen. Unmittelbar in den vorgeheizten Ofen geben und nach 8 Minuten erstmals kontrollieren. Die Oberfläche soll goldbraun und fest sein, der Teig noch federn, wenn man mit der Handfläche drauf drückt. Das kann je nach Ofen bis zu 11 Minuten dauern. Keinesfalls zu lange backen, da der Teig sonst zu trocken wird.
- Zwischenzeitlich Backpapier von der Rolle auf der Arbeitsfläche ausbreiten und mit 2-3 EL Zucker bestreuen. Das Blech mit dem Biskuit auf das so vorbereitete Papier stürzen. Das obere Papier mit Wasser einsprühen und etwa 20 Sekunden warten, danach lässt es sich ganz leicht abziehen. Die Rolle zusammen mit dem unteren Backpapier straff und zugleich vorsichtig aufrollen. Auskühlen lassen. Anschließend über Nacht in den Kühlschrank geben oder direkt füllen.
Die Füllung
- Die beiden Zitronen in eine Schüssel pressen; zur Seite stellen.
- Die Sahne steif schlagen. Nach und nach die gemahlene Gelatine und Sahnesteif unterrühren. Etwa 1/3 der Sahne für später kalt stellen.
- Die Bananen in Würfel schneiden und gleich in die Schüssel mit Zitronenwasser geben und durchmischen, damit die Bananen nicht braun werden.
- Die Biskuitrolle vorsichtig entrollen, aber zunächst noch auf dem Backpapier lassen. Das Karamell auf den Biskuit streichen. Darüber 2/3 der aufgeschlagenen Sahne geben und ebenfalls mit einer Palette verstreichen. Dabei darauf achten, dass an den Seiten ungefähr 1 cm Platz gelassen wird, damit die Füllung beim Aufrollen nicht (naja, nicht zu sehr) herausquillt. Dann die Bananenwürfel auf der Sahne verteilen.
- Vorsichtig zusammen mit dem Backpapier wieder aufrollen. Mithilfe einer Teigkarte kann man beim Aufrollen in Backpapier die Rolle gut in Form bringen. Mindestens eine Stunde, gerne auch länger, durchkühlen lassen.
Die Deko
- Die Zartbitterkuvertüre schmelzen. Die Bananenchips zur Hälfte eintauchen und anschließend auf einem Gitter auskühlen lassen.
- Die Rolle aus dem Backpapier auswickeln und auf die Tortenplatte heben. Mit der restlichen Sahne einstreichen. Wer mag, kann gerne ein paar Sahnetuffs auf die Rolle spritzen. Mit der restlichen Kuvertüre eine künstlerisches Muster auf die Rolle drizzeln. Die Bananenchips in die Sahne oder in die Tuffs stecken. Genießen!