Ihr Lieben!
Als ich zuhause angekündigt habe, dass ich einen Bûche de Noel backen möchte, war die Begeisterung bei Herrn B. erschreckend verhalten. Sein Gesichtsausdruck, nein, einfach alles an ihm, drückte klar und deutlich aus: Och, nee! Weil – Kuchen mit Creme sind einfach nicht so sein Ding. Und den Weihnachtskuchen aus Frankreich stellte er sich verdammt süß und verdammt schwer vor.
Gut, mit letzterem könnte er Recht behalten haben. Denn, auch wenn die Creme ohne Zucker auskommt und die Cranberries eine schöne säuerliche Note hineinbringen: Der Teig besteht größtenteils aus Schokolade, in die Creme kommen Mascarpone und Sahne und gekrönt wird das Ganze dann noch mit einer schönen Schokoladen-Ganache. Also nicht die ganz leichte Küche. Aber so verdammt lecker! Und irgendwie aus Zufall auch noch glutenfrei.
Wenn Ihr auf Schokolade steht – und wer bitte tut das nicht – dann werdet Ihr diesen „Weihnachts-Holzscheit“ einfach lieben. Auch wenn er tatsächlich ein bisschen Arbeit macht – das will ich Euch gar nicht verschweigen. Aber es lohnt sich!
Bei der Optik hätte ich gerne noch ne Schippe draufgelegt, habe sogar darüber nachgedacht, den Bûche de Noel noch einmal zu backen. (Was bei Herrn B. für glänzende Augen gesorgt hat. Na bitte, es geht doch!) Aber da ist ja immer dieses Zeitdingens vor Weihnachten. Ihr wisst schon: Das, was noch zu tun ist, verhält sich umgekehrt proportional zur noch zur Verfügung stehenden Zeit bis Heiligabend. Daher: Ich hab’s nicht noch einmal geschafft.
Aber nächstes Jahr mache ich den garantiert wieder – und dann spendiere ich diesem Beitrag vielleicht ein paar neue Bilder. Am Geschmack hingegen – da bitte ich um Euer Vertrauen – lässt sich absolut nichts mehr verbessern. Dieser Holzscheit schmeckt hammer-lecker und ist ein absoluter Weihnachts-Genuss. Um nicht zu sagen: eine Weihnachts-Sünde.
Was meint Ihr, ist das ein Kuchen, der es auf Eure Weihnachts-Kaffeetafel schafft? Oder wie wär’s mit dem Bûche de Noel als weihnachtliches Dessert? Ich gebe ehrlich zu, ich habe mir während der Vorweihnachtszeit bereits einen leichten Zuckerschock zugezogen. Möglicherweise schmiere ich mir zu Weihnachten einfach nur die gute Leberwurst aufs Brot…
Ich habe noch ein bisschen was auf dem Zettel, bevor es Heiligabend werden kann, aber so langsam sehe ich Land. Vor allem, weil ich mich – mal wieder – von der Perfektion verabschiedet habe. Ich werde auch dieses Jahr nicht alles schaffe, was ich mir vorgenommen habe.
Doch anstatt mich völlig verrückt zu machen mit meinen Ansprüchen, genieße ich lieber die schöne Zeit mit Freunden und der Familie. Und mit Herrn B. Mit dem bin ich nämlich heute auf den Tag genau seit 27 Jahren verheiratet.
PS: Wenn Ihr auf Schokolade steht, dann werdet Ihr vielleicht auch diesen Oreo-Schoko-Cheesecake lieben? Ich tu’s auf jeden Fall.
PPS: Wusstet Ihr, dass Perfektion Weihnachten ruiniert? Lest mal hier!
Bûche de Noel
Zutaten
Für den Teig
- 6 große Eier Raumtemperatur
- 120 Gramm Zartbitterschokolade
- 50 Gramm Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Vanilleextrakt
- 3/4 TL Weinstein-Backpulver
- 2 EL Zucker
- Kakao fürs Backblech
Für die Füllung
- 200 Gramm Sahne
- 1 Prise Salz
- 180 Gramm Mascarpone
- 180 Gramm frische Cranberries püriert
- 80 Gramm TK-Himbeeren aufgetaut
Für die Ganache
- 100 Gramm Zartbitterschokolade
- 100 Gramm Sahne
Anleitungen
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backblech fetten und mit Backpapier belegen. Kakao auf das Backblech streuen.
- Die Eier trennen. Die Schokolade für den Teig im Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen. Die Eigelbe mit 50 Gramm Zucker schaumig aufschlagen. Vanilleextrakt und die etwas abgekühlte Schokolade hinzufügen. Eiweiß mit Salz steif schlagen. Zusammen mit den 2 EL Zuckern und dem Weinstein-Backpulver vorsichtig unterheben.
- Den Teig aufs Backblech streichen und 15 bis 17 Minuten backen.
- Nach dem Backen den Boden auf die Arbeitsfläche gleiten lassen, das Blech über den Boden stülpen und den Kuchen unter dem Blech auskühlen lassen.
- Für die Füllung Sahne mit Salz steif schlagen. Mascarpone unterheben. Die pürierten Cranberries und die aufgetauten Himbeeren ganz kurz von Hand unterrühren.
- Füllung auf den Teig streichen. Dabei 3 Esslöffel aufheben. Mithilfe des Backpapiers von der langen Seite her aufrollen. Ungefähr ein Drittel der Rolle schräg abschneiden – das wird der Ast. Mit der restlichen Füllung als "Kleber" an den "Stamm" des Holzscheits ansetzen. Locker mit Folie abdecken und kühl stellen.
- Für die Ganache die Sahne aufkochen und vom Herd nehmen. Die klein geschnittene Schokolade hineingeben. Deckel darauf geben und 5 Minuten stehen lassen, dann umrühren, bis sich die Schokolade aufgelöst hat.
- Die Ganache kühl stellen und warten, bis sie streichfähig geworden ist. Mit der Palette auf den Kuchen streichen. Mit der Gabel ein Rindenmuster einarbeiten. Mit Puderzucker bestäuben und servieren. Genießen!