Ihr Lieben,
warum schmecken uns eigentlich Gerichte aus unserer Kindheit besonders gut – auch wenn sie meist gar nichts besonderes sind? Ich kann nur für diese Eierschmier sprechen. Die schmeckt wie bei Oma Guschte. Und damit nach viel mehr als nach günstiger Eierspeise. Nach Liebe und Geborgenheit nämlich. Und nach der Sehnsucht, wieder zehn Jahre alt zu sein, liebevoll umsorgt zu werden und sich um rein gar nichts Gedanken machen zu müssen.
Ich bin in der Westpfalz groß geworden, ganz nah an der Grenze zum Saarland. Kein Wunder also, dass viele Rezepte, die ich aus meiner Kindheit kenne, eher saarländische als Pfälzer Rezepte sind. Sowas wie Saumagen zum Beispiel gab es bei uns daheim nicht. Dafür aber Dampfnudeln, Herzdrigger und Latwersch – um mal die Rezepte zu nennen, die es aus der Heimatküche aufs Blog geschafft haben. Auch die Eierschmier gilt netzweit als Rezept aus dem Saarland.
Schmier steht für Brotaufstrich, also für alles, was man sich aufs Brot „schmieren“ kann. Auch Marmelade hieß bei uns daheim so. Die Eierschmier ist ein Arme Leute-Essen und war der günstigere Rührei-Ersatz. Ich mochte als Kind daran vor allem die cremige Konsistenz. Außerdem kam reichlich Schnittlauch rein – und drüber.
Meine Oma Guschte hat die Eierschmier im ewig selben Goldrand-Teller gerührt. Ein Ei, ein Esslöffel Mehl und Wasser bis zum Goldrand wurden miteinander „verkleppert“. Eine Vokabel die sehr gut das Geräusch beschreibt, wenn man die Zutaten mit einer Gabel in Porzellan verquirlt. Jahrelang habe ich mich nicht drangetraut – so gänzlich ohne Goldrand-Teller. Und ein bisschen auch von der Angst getrieben, sie könnte nicht genau so schmecken wie die Eierschmier meiner Kindheit.
Klassiker aus der Kindheit
Wer heute nach Eierschmier googelt, der findet Rezepte mit Zwiebelwürfelchen und Speck – das schmeckt sicherlich auch, aber das ist dann eben nicht mein Kindheitsklassiker. Mein einziges Zugeständnis daran, dass die Zeiten heute nicht mehr gar so schlecht sind: Ich habe Milch anstelle von Wasser genommen.
Was soll ich sagen? Die „Schmier“, sie schmeckt wie früher. Manchmal sind die einfachsten Dinge wirklich die besten. Die Eierschmier ist ein echter Klassiker aus meiner Kindheit. Und das ist heute das Thema bei Leckeres für jeden Tag. Ich bin schon sehr gespannt, was meine Bloggerkollegen gekocht haben, um sich in ihre Kindheit zu versetzen. Welches Essen erinnert Euch an früher?
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Apfelküchle mit Zimt und ZuckerTina von Küchenmomente mit Vanillepudding wie bei Oma
Tanja von Liebe & Kochen mit Milchreis mit Kompott
Patricia von Probieren und Studieren mit Milchnudeln wie von früher
Britta von Backmaedchen 1967 Gedeckter Apfelkuchen wie von Oma
Jill von Kleines Kuliversum mit Grüne Bohnensuppe – Bouhneschlupp
Silke von Blackforestkitchen Windbeutel im Schwarzwälder Kirsch-Style
Sylvia von Brotwein mit Grießbrei kochen
Ronald von Fränkische Tapas mit Schokokuchen
Frances von carry on cooking mit Kartoffelbrei mit Zwiebeln, Gurken & Räuchertofu
Eierschmier
Zutaten
- 40 Gramm Mehl
- 4 Eier
- Salz und Pfeffer
- 250 Milliliter Milch
- Schnittlauch etwa ein halbes Bund
- 1 TL Butter
Anleitungen
- Schnittlauch waschen, trocken schütteln und klein schneiden.
- Mehl in eine Schüssel geben, Eier dazu und miteinander verrühren. Kräfitg mit Salz und Pfeffer würzen. Zwei Drittel des Schnittlauchs dazu geben. Milch nach und nach unter- und den Teig glatt rühren.
- Butter in einer Pfanne erhitzen. Eierschmier dazu geben und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren stocken lassen. Aufs Butterbrot geben, mit dem restlichen Schnittlauch bestreuen und noch lauwarm genießen.
Da gebe ich dir Recht: Die einfachsten Rezepte sind doch die besten :-) Für dieses habe ich sogar alle Zutaten daheim :-) Viele Grüße, Izabella
Liebe Izabella,
das glaube ich Dir sofort. ;) Vielleicht magst Du es ja mal ausprobieren? Aber vielleicht schmeckt „die Schmier“ auch nur mir so gut, weil so viele Kindheitserinnerungen dran hängen…
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
ich finde diese einfachen Rezepte sind oft die Besseren als die mit viel Tamtam, schön das es dir gelungen ist das dir deine Eierschmier genau so schmeckt wie die von Oma Guschte
Herzliche Grüße
Britta
Liebe Britta,
früher war ja auch die Kindheit ohne viel Tamtam. ;)
Herzlichst, Conny
Oh grandios! Das kenne ich noch garnicht und werde es sicher mal ausprobieren! :D
Liebe Tanja,
das würde mich sehr freuen. Bitte lass mich wissen, ob „die Schmier“ auch ohne Oma-Erinnerungen schmeckt.
Herzlichst, Conny
Hallo Conny, dass ist wirklich ein Kindheitsklassiker. Den kenne ich hier in Franken überhaupt nicht und muss ihn auf jeden Fall ausprobieren. Danke für den tollen Beitrag und das Rezept und noch einen schönen Sonntag.
Viele Grüße
Ronald
Lieber Ronald,
danke fürs Vorbeischauen – und Dir auch noch einen schönen Sonntag!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
da bin ich völlig bei dir, die Oma-Wohlfühl-Gerichte sind ja meistens recht simpel aber dafür umso besser. In Westfalen kennt man Eierschmier auch nicht, aber es richtig lecker ist, glaube ich dir sofort.
Herzliche Grüße
Tina
Liebe Tina,
es ist bestimmt die Kombi aus Essen und Erinnerung, die dafür sorgt, dass man die einfachen Dinge aus der Kindheit einfach nicht aus dem Kopf kriegt. Danke fürs Vorbeischauen; hab noch einen schönen Sonntagabend!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, da habe ich heute wieder was gelernt. Ein schöner Kindheitsklassiker von Dir. Das finde ich toll an unserer Foodblog-Party, dass man immer wieder neue Gerichte kennen lernt. Liebe Grüße Silke
Danke, liebe Silke! Stimmt, es ist jeden Monat wieder spannend und macht ganz viel Spaß.
Herzlichst, Conny
Das sieht zu gut aus liebe Conny! Einfach ein tolles Rezept und eine wunderbare Inspiration. Danke dafür und liebe Grüße, Frances :-)
Vielen Dank, liebe Frances!
Hallo Conny,
bei uns in Luxemburg kennt man die „Eer Schmier“ auch :)
Danke, dass du das Rezept geteilt hast!
Liebe Jill,
es war mir ein Vergnügen. Und nächste Woche gibt’s hier Bouneschlupp nach Deinem Rezept. Darauf freue ich mich schon sehr.
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
das klingt richtig lecker, kannte ich so noch nicht. Und du hast definitiv recht, die einfachsten Rezepte sind oft die Besten und wenn sie dann noch mit Erinnerungen verbunden sind…
Liebe Grüße,
Kathrina
Liebe Kathrina,
danke, wie lieb von Dir!
Herzlichst, Conny
Davon habe ich noch nie gehört. Kann aber auch daran liegen, dass Eier bei und verklackert werden.
Liebe Grüße
Ilka
Liebe Ilka,
auch ein richtig schönes lautmalerisches Wort dafür! ;)
Herzlichst, Conny
Von Eierschmier habe ich tatsächlich noch nie etwas gehört. Müsste ich mal probieren! Lieben Gruß Sylvia
Danke, liebe Sylvia, fürs Vorbeischauen!
Liebe Namensvetterin,
seit mehr als 20 Jahren versuche ich immer wieder mal die richtige Mischung zu erwischen. Bis heute bin ich immer wieder enttäuscht gewesen, das es nicht so gelungen ist, wie bei meiner Oma.
Vielen lieben Dank für die Erinnerung an viele schöne Sonntagsfrühstücke bei meiner Oma am Küchentisch.
Liebe Grüße Conny
Es ist mir eine große Freude, liebe Conny!
Liebe Conny, ich mochte die Eierschmier nie. Weiß aber im Rückblick gar nicht warum. Trotzdem sind mir beim Lesen Schauer über den Rücken gelaufen und ein paar Tränchen hochgestiegen.
Darf ich fragen, wo Du herkommst. Ich bin auch ein Kind der Westpfalz und auch im Grenzbereich zum Saarland aufgewachsen (Stäämbach am Glan).
Liebe Grüße, Sabrina
Liebe Sabrina,
natürlich darfst Du fragen: Ich komme „gebördisch“ ebenfalls aus dem Kreis Kusel, allerdings aus einem 200 Seelen-Dorf an der Grenze zum Kreis KL. Aber meine Oma kam aus Schrollbach – und hat natürlich ihre Rezept von dort mitgebracht.Inzwischen wohne ich – nach Jahrzehnten im badischen Exil – wieder in der Pfalz, in der Nähe von Neustadt.
Herzlichst, Conny
Da werden Kindheitserinnerungen wach. Genau so kenn ich es von daheim. Das kommt heute Abend auf den Tisch.
und nun schau ich mich mal auf deiner Seite um was ich sonst noch leckeres finde.
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Hilde
Ich freue mich sehr, dass Du hier bist, liebe Hilde! Hach ja, Eierschmier muss ich auch mal wieder machen!
Herzlichst, Conny