Ihr Lieben!
Keine Ahnung, wie’s kommt, aber ich bin derzeit schon sowas von in Weihnachtsstimmung. Vielleicht weil es draußen schon so nach Winter ausschaut? Auf jeden Fall bin ich bereit für alles, was der Advent so zu bieten hat: für die ersten Weihnachtsplätzchen, für den ersten Weihnachtsmarkt und für jede Menge Adventslust. Fast möchte ich „Last Christmas“ vor mich hin summen…
Und dann kommen Zorra und Sandra mit dem Rezept fürs Synchronbacken ums Eck – und das ist so null weihnachtlich. Langschläfer-Brote von Dietmar. Tolles Rezept. Aber der Weihnachtsfan in mir hat mal eben trotzig mit dem Fuß aufgestampft. Hilft aber alles nix: Es ist Synchronbacken, ich hab Zeit, dann backe ich auch mit. Wäre doch gelacht, wenn ich diesem Langschläfer nicht einen leichten vorweihnachtlichen Twist verpassen könnte…
Was ist das denn gleich nochmal, dieses Synchronbacken? Ganz viele Hobbybäcker und Blogger backen gemeinsam an einem Wochenende das – mehr oder weniger – selbe Rezept. Leichte Abwandlungen sind erlaubt. Jeder bleibt in seiner Küche und linst zwischendurch nur mal via Social Media, wie’s bei den anderen so ausschaut, jammert, holt sich Rat, vergleicht, staunt, erstarrt in Ehrfurcht…
Einige meiner allerliebsten Rezepte stammen vom Synchronbacken. Ganz vorne dabei ist dieses Brioche-Rezept. Aber auch das Pain-au-chocolat ist mir unvergessen (mit Kokos-Schokolade, KOKOS – sehr geil!). Aber auch die Buchteln waren toll. Oder die Laugenecken. Hach!
Jetzt aber zum aktuellen Programm: Langschläfer. Gaaaaanz viel Ruhezeiten. Da habe ich prophylaktisch gleich mal mit geruht – man will ja nicht schon gestresst im Advent ankommen. Aus Dietmars Rezept habe ich einen Brotkranz geklöppelt. Kranz – das passt in den Advent, oder?
Welches Mehl wofür?
Kleiner Exkurs in Sachen Mehltype (hauptsächlich, weil mich das selbst immer so verwirrt). Dietmar verwendet für dieses Brot Weizenmehl Type 700 – und ich habe mich sehr gewundert, dass ich das nirgends auftreiben konnte. Bis ich geblickt habe, dass das die österreichische Bezeichnung für unser 550er Mehl ist.
Der Mehltype gibt den Mineralstoffgehalt in Milligramm pro 100 Gramm Mehl an. Weizenmehl Type 405 hat zum Beispiel einen mittleren Mineralstoffgehalt von 405 Milligramm in 100 Gramm Mehl. Je höher der Ausmahlungsgrad beziehungsweise die Mehltype desto höher ist sein Nährstoffgehalt. Mit der Feinheit des Mehles hat das also gar nichts zu tun (was eigentlich meine erste Vermutung war).
Zur Bestimmung der Mehl-Typenzahl verbrennt man eine kleine Menge Mehl bei 900 Grad Die verbleibende Menge setzt sich dann aus den Mineralstoffen zusammen, die in dem Mehl vorhanden waren. Das bevorzugte Haushaltsmehl ist Weizenmehl Type 405. Es eignet sich für Feingebäck, Kuchen und Pfannkuchenteige.
Das Weizenmehl Type 550 ist dunkler als Type 405. Es hat ebenfalls sehr gute Backeigenschaften, ist aber kräftiger im Geschmack. Wegen der zusätzlich guten Dehneigenschaften ist es für Gebäck, das aufgehen soll, etwa Hefeteig, Brötchen, Pizza und Blätterteig, besonders gut geeignet.
Den kräftigen Eigengeschmack von höher ausgemahlenem Weizenmehl Type 1050 und Type 1600 erhält man am besten durch das Backen von dunklem Mischbrot, Vollkornbrot, Kleiebrot und herzhaften Backwaren. Jedoch sollte man bei diesen Mehltypen dem Teig 10 bis 15 Prozent mehr Flüssigkeit zufügen, damit die Ballaststoffe richtig aufquellen.
Langschläfer – ein Fazit
Das Synchronbacken hat wieder richtig viel Spaß gemacht, vielen Dank fürs Organisieren, Sandra und Zorra! Der Teig hat mich schwer begeistert, trotzdem wird es das Rezept wohl nicht auf meine Dauer-Backliste schaffen.
Das Brot, die Krume, der Geschmack – das war alles ganz ordentlich, aber eben auch nicht mehr. Dafür, dass dieses Rezept mich von Freitag Abend bis Sonntag Mittag begleitet hat, hätte ich von ihm einfach ein bisschen mehr erwartet. Ich bin mal gespannt, wie’s bei meinen Mitbäckern so gelaufen ist, und schaue mich mal auf ihren Blogs um. Kommt doch einfach ein bisschen mit!
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf Birgit von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten Silvia von Kulturgut Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum Caroline von Linal’s Backhimmel Britta von Backmaedchen 1967 Carla von Herbs & Chocolate Johanna von Dinkelliebe Simone von zimtkringel Manuela von Vive la réduction! Britta von Brittas Kochbuch Sandra von From-Snuggs-Kitchen Dagmar von Dagmars Brotecke Volker von volkermampftPS: Und, wie schaut’s bei Euch so aus mit der Weihnachtsstimmung? Keine Sorge, aus dem Rezept lassen sich auch „ganz normale“ Brote backen – Ihr müsst das nicht zum Kranz formen. Und auch das Schleifchen ist optional…
Und jetzt alle: Last Christmas, I gave you my heart, but the very next day, you gave it away. This year, to save me from tears, I’ll give it …
Sehr gerne. Ihr müsst mir nicht danken!
Langschläfer Brotkranz
Zutaten
Für den Vorteig
- 75 Gramm Wasser
- 75 Gramm Weizenmehl Type 550
- 1 Minikrümel frische Hefe
Für den Hauptteig
- Vorteig
- 425 Gramm Weizenmehl Type 550
- 225 Gramm Wasser
- 11 Gramm Salz
- 2 Gramm Hefe
Anleitungen
- Die Zutaten für den Vorteig miteinander verkneten. Den Teig 12 bis 15 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
- Vorteig, Mehl und Wasser kurz vermischen und 30 Minuten quellen lassen.
- Salz und Hefe zugeben und den Teig auf niedrigster Stufe 10 Minuten kneten, dann noch einmal zirka 4 Minuten auf höchster Stufe.
- In einer geölten Schüssel zugedeckt 30 Minuten gehen lassen. Dann zum ersten Mal von allen Seiten zur Mitte hin falten. Weitere 30 bis 45 Minuten gehen lassen und das Prozedere noch einmal wiederholen.
- Den Teig nach dem letzten Gehen halbieren. Jede Hälfte zum Kranz formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und im Kühlschrank über Nacht reifen lassen. Nach 30 Minuten den Kranz abdecken, damit die Teigoberfläche nicht abtrocknet.
- Nach 8 bis 16 Stunden im Kühlschrank den Kranz mit der Schere oder einem scharfen Messer einschneiden. Den Ofen auf 225 Grad vorheizen. Eine Schale Wasser oder Eiswürfel mit in den Garraum geben und die Brotkränze 22 bis 25 Minuten backen.
Geht mir auch so, das Rezept hat mich nicht begeistert. Meine kleinen Langschläfer waren auch eher Gummigeschosse.
Und nächstes Jahr schauen wir, dass wir im November wieder was weihnachtliches backen. ;-)
Liebe Zorra,
ich werde dabei sein – egal, ob weihnachtlich oder nicht. ;)
Herzlichst, Conny
Eine super Idee, aus dem Teig einen Brotkranz zu formen. Das wäre mit meinem Teig leider nicht gegangen. Mir geht es ähnlich wie dir, auf die Dauerbackliste werden es die Langschläfer nicht schaffen, aber einen weiteren Versuch haben sie noch verdient.
Liebe Grüße
Liebe Kathrina,
ich bin schon wieder gnädiger gestimmt und bereit, dem Rezept noch eine Chance zu geben. ;)
Herzlichst, Conny
Die Idee mit dem Kranz ist hübsch, vor allem für einen weihnachtlichen Brunch.
Ich danke Dir, liebe Britta!
Mit Gänseschmalz? Gänseschmalz? Kann ich doch bei dir einziehen? Und ist noch Gänseschmalz da? Ja?
Liebe Simone,
ja – zu beidem! ;)
Herzlichst, Conny
Der Zeitaufwand ist bei mir auch ein klarer Minuspunkt, aber allein die Optik deines Backwerks macht das Nachbacken lohnenswert, sehr schön ????.
Danke, liebe Silvia!
Schade, wenn‘s am Ende nicht so schmeckt wie erhofft. Aber dekorativ ist es allemal. Viel Spaß beim Adventeln????. Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit,
es kann nicht immer alles hundertprozentig klappen. Versteh mich bitte nicht falsch: Das Brot ist gut. Ich hatte nur mehr erwartet – vermutlich, weil ich mich das ganze Wochenende mit ihm beschäftigt habe… ;) Dir auch viel Spaß im Advent – hab schon gesehen: Du machst wieder lauter tolle Sachen!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, du bist jetzt Schuld das ich einen Ohrwurm habe warum habe ich deinen Beitrag bloß bis zum Ende gelesen (Lach) Die Idee einen Kranz daraus zu formen finde ich super, da ist der Langschläfer eben auch in Weihnachtsstimmung gekommen.
Herzliche Grüße
Britta
Adents-Brotkranz plus Last Christmas – mehr Weihnachtsstimmung geht doch fast nicht, oder liebe Britta? ;)
Liebe Conny,
auch wenn ich eher im Team Early Bird bin und beim Backen die schnellen Nummern bevorzuge – die hübsche Kranzform hat es mir angetan. Was für eine schöne Brotidee für die Weihnachtszeit! Und Last Christmas singen wir heute gemeinsam, ja?
Liebste Grüße,
Marion
Liebe Marion,
ich hab’s leider zu spät gelesen, sonst hätte ich es sicher angestimmt… ;) Schnell geht bei diesem Rezept schon mal gar nichts, das braucht gaaaanz viel Zeit. Nichts für Ungeduldige!
Herzlichst, Conny
Hallo liebe Conny,
schade, dass Dir der Teig nicht gefällt. Vielleicht solltest Du ihn noch einmal mit einem anderen Mehl ausprobieren. Meine Dinkel-Ruchmehl-Variante gefällt mir auf jeden Fall ausnehmend gut und wird definitiv wieder gebacken. Vielen Dank für die Inspiration, aus einem Pain d‘ Epi einen Kranz zu formen. Das sieht wirklich sehr hübsch aus und ist wirklich absolut passend zum Advent ????
Liebe Grüße
Liebe Birgit,
das werde ich ausprobieren, vielen Dank. Dein Langschläfer sah wirklich sehr gelungen aus!
Herzlichst, Conny
Deine Weihnachts-oder Adventskreation gefällt mir gut…vielleicht kann man den Geschmack mit etwas Weihnachtsgewürzen verbessern…
LG
Dagmar
Das ist eine tolle Idee, Dagmar. Vielleicht sollte ich dem Rezept doch noch mal eine Chance geben?
Da hast du einen wirklich schönen Kranz zum Advent gebacken.
Vom 700er Mehl habe ich bis heute auch nichts gehört, jetzt bin ich auch wieder etwas schlauer ;)
LG
Claudi
Sind wir jetzt beide, liebe Claudi. ;)
Deine Idee mit dem Kranz finde ich ganz wunderbar und dein Text liest sich so locker und flockig, man muss beim lesen direkt schmunzeln. Da wünscht man sich gleich man könnte auch so schreiben.
Liebe Grüße
Johanna
Das ist so lieb von Dir, Johanna! Freut mich sehr, dass das Du mein Geschreibsel magst!
Herzlichst, Conny
Immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind! Ein Grundrezept – verschiedenste Varianten.
LG Caroline
Ja, das mag ich am Synchronbacken auch so sehr. Und die nette Gesellschaft. ;)
tolle idee mit dem kranz. bei fremden teigen bin ich immer ein wenig zu konservativ. etwas mehr experimentierfreude ab und an lohnt sich halt doch :D
und: ich war auch nicht richtig zufrieden, aber ich habe irgendwie das gefühl, dass ich mit dem teig noch eine rechnung offen habe :D
Liebe Manuela,
ich glaube, ich gebe ihm auch noch mal eine Chance. Der Teig war bis zur Kühlschrankgare toll, hatte dann aber anscheinend ne miese Nacht. Naja, das passiert den Besten. Beim nächsten Mal zickt er vielleicht nicht so rum. Ich werde es aber mal mit ganz normalen Broten probieren. Zu viel Experimentierfreude ist nämlich auch nix.
Herzlichst, Conny