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Ihr Lieben,
wann hat man schon mal so richtig Zeit zum Backen? Genau – an Pfingsten. Drei Tage, die ich (beinahe) ganz dem zeitintensiven Croissants-Rezept von Julia Child gewidmet habe.
Diese Idee ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern Zorra von Kochtopf.me und Sandra von From Snuggs Kitchen hatten zum Pfingst-Synchron-Backevent geladen. Tatsächlich muss ich zugeben, dass mir der Name Julia Child und ihr Kochbuch „Mastering the Art of French Cooking“ bis dahin nur aus dem Film Julie & Julia ein Begriff waren. Aber war ja klar, dass eine Frau, die in einem Film über ihr Leben von Meryl Streep verkörpert wird, auch phantastische Rezepte in petto hat.
Synchronbacken, die 26.
Wer hier öfter mal mitliest, der weiß bereits genau, was es mit dem Synchronbacken auf sich hat, denn ich war schon bei Fougasse, bei Brioches, bei Brötchen nach dem Salz-Hefe-Verfahren, bei der Miche (grrrr!) und bei den kernigen Roggen-Dinkel-Brötchen dabei.
Ganz kurz: Zu einem vorgegebenen Zeitpunkt backen ganz viele Blogger oder auch Nicht-Blogger gemeinsam nach einem vorgegebenen Rezept (Variationen sind erlaubt) und tauschen sich darüber auf den sozialen Medien aus. Und das macht viel mehr Spaß, als daheim in der Küche ganz alleine vor sich hin zu wurschteln.
Croissants habe ich im Januar schon mal gemacht – im Zuge von #meinwunderbaresfrühstück. Das Rezept dazu findet Ihr hier. Auch das ist zeitintensiv, auch das ist lecker, aber ich muss zugeben: Das Julia Child-Rezept ist besser. Oder genauer: Ich bin völlig verknallt in das Rezept.
Ich habe schon ein paar Mal Blätterteig selber gemacht, aber noch nie war der Teig so toll. Croissants (oder auch Pain au chocolat) werde ich nie wieder anders backen. Mit ein bisschen Übung sollte das alles künftig auch ein wenig flotter von der Hand gehen.
Los, traut Euch!
Denn, auch da bin ich ganz ehrlich: Der Zeitplan und das 44 Einzelpunkte umfassende Rezept plus die Tatsache, dass Zorra noch 2 Videos dazu gepostet hatte, haben mich im Vorfeld ein bisschen in Angst und Schrecken versetzt.
Meine Botschaft an Euch lautet daher: Lasst Euch nicht davon abschrecken, dass das Rezept ein bisschen Zeit braucht und sich in allen Details vielleicht auch ein bisschen (okay: ganz schön) kompliziert anhört: Das Nachmachen lohnt sich – und letzten Endes war’s dann auch gar nicht schwer. Soweit ich das auf Instagram gesehen habe, wurden auch alle meine Mitbäckerinnen am Ende mit tollen Croissants belohnt. Traut Euch!
Vorrat anlegen!
Ich habe gleich das doppelte Rezept gemacht und freue mich jetzt wahnsinnig darüber, dass ich noch Teig für ganz viel leckere Croissants oder auch Schoko-Croissants im Tiefkühler habe. Damit lohnt sich der Aufwand natürlich erst recht. Man kann den Teig zu jeder Zeit einfrieren, taut ihn anschließend im Kühlschrank auf – und macht einfach weiter… Toll, oder?
Ich hoffe, ich konnte Euch ein bisschen mit meiner Begeisterung für dieses Rezept anstecken und vielleicht habt Ihr ja Lust bekommen, Eure Croissants und Euer Pain au chocolat künftig selbst zu machen.
Vielleicht hülle ich jetzt einfach mal den Mantel des Schweigens darum, wie es trotz des Einsatzes eines Zollstockes (!) am Ende dazu kam, dass ich zehn kleine Croissants hatte… Ich hab’s einfach nicht so mit Zahlen. Die Schoko-Croissants habe ich mit meiner allerliebsten Kokosschokolade gemacht – und kann Euch das nur empfehlen. Wahnsinnig lecker!
Croissants und Pain au chocolat nach Julia Child
Zutaten
- 7 Gramm Frischhefe
- 30 Milliliter lauwarmes Wasser
- 5 Gramm Zucker
- 225 Gramm Mehl
- 10 Gramm Zucker
- 9 Gramm Salz
- 120 Milliliter lauwarme Milch
- 2 EL Sonnenblumenöl
- 150 Gramm kalte Butter
- 1 EL Mehl
- 8 Stück Kokosschokolade
- 1 Ei zum Bestreichen
- 1 TL Wasser
Anleitungen
- Frischhefe, Wasser und 5 Gramm Zucker in die Schüssel der Küchenmaschine geben und vermischen. Stehen lassen bis es anfängt leicht zu schäumen.
- Mehl zugeben. Den restlichen Zucker und das Salz in der lauwarmen Milch auflösen und zusammen mit dem Öl ebenfalls in die Schüssel geben. Auf kleinster Stufe 4 Minuten kneten, falls nötig noch etwas Mehl zugeben. Dann den Teig weitere 4 bis 5 Minuten auf mittlerer Stufe auskneten.
- Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 3 Stunden gehen lassen. In der Zeit verdreifacht er sein Volumen in etwa.
- Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und von Hand in die Form eines Rechtecks von etwa 20×30 Zentimetern drücken. Den Teig wie einen Brief zusammenfalten, also das obere Drittel des Teigs nach unten über das mittlere Drittel legen, dann das untere Drittel über die oberen beiden Schichten legen. Den Teig zurück in die Schüssel geben und zugedeckt anderthalb Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Alternativ den Teig über Nacht in den Kühlschrank geben. Das Teigvolumen sollte sich dabei verdoppeln.
- Die kalte Butter in kleinen Stückchen kurz in die Küchenmaschine geben und zu einer homogenen Masse verrühren. Einen Esslöffel Mehl einarbeiten. Die Mehlbutter zwischen Klarsichtfolie zu einer Butterplatte von der Größe 25×19 Zentimetern ausrollen. Ich habe die Butterplatte, in Klarsichtfolie gewickelt, ebenfalls über Nacht in die Kühlung gegeben.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen. Teig 2 bis 3 Minuten ruhen lassen und ihn dann mit den Händen zu einem Rechteck von 35×20 Zentimetern drücken. Die Butterplatte in die Mitte des Rechtecks legen und den Teig von zwei Seiten zur Mitte hin zusammenlegen. Das so entstandene Rechteck um 90 Grad drehen und vorsichtig mit dem Nudelholz zu einem Rechteck der Größe 35×20 Zentimeter ausrollen. Die Butter darf nicht zu fest in den Teig eingearbeitet werden, sonst hat man nachher nicht die blättrigen Schichten, die man sich wünscht. Außerdem muss man darauf achten, dass man die Butter an den Seiten nicht herausquetscht.Den Teig wieder wie einen Brief falten, in Folie packen und 2 Stunden in die Kühlung geben.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen. So hinlegen, dass die “geschlossene” längere Seite zu dir hin zeigt. Den Teig mit dem Nudelholz vorsichtig etwas flach klopfen. Dann den Teig etwa 10 Minuten ruhen lassen. Zu einem Rechteck von 35×20 Zentimetern ausrollen. Den Teig wie gehabt falten.Dann um 90 Grad drehen und erneut zu einem Rechteck von 35×20 Zentimetern ausrollen. Nochmals falten, in Folie einpacken und für 2 Stunden in den Kühlschrank legen. Auch eine Übernacht-Gare ist möglich, dann muss der Teig aber mit etwas beschwert werden, damit er nicht zu stark aufgeht.
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und 20 Minuten ruhen lassen.Den Teig anschließend zu einem Rechteck von 50×12 Zentimetern ausrollen und anschließend in zwei Rechtecke von 25×12 Zentimetern teilen. Ein Rechteck in den Kühlschrank legen, so dass es kalt bleibt.Das andere Rechteck zu 36×12 Zentimetern ausrollen und in 3 gleich große Quadrate schneiden. Zwei Quadrate in den Kühlschrank legen (Backpapier dazwischen!) Sollte das verbleibende Quadrat etwas geschrumpft sein – der Teig ist sehr elastisch – rollt man es nochmals ein wenig aus. Das Quadrat diagonal in zwei gleichschenklige Dreiecke schneiden. Die Teigdreiecke von der breiten Seite her aufrollen, zu Croissants formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.Mit dem restlichen Teig genauso verfahren, es ergibt insgesamt 12 kleine Croissants. Die Croissants zugedeckt gehen lassen, bis sie ihre Größe verdreifacht haben. Das dauert 2 bis 3 Stunden.
- Ich habe aus der Hälfte des Teiges Pain au chocolat mit meiner allerliebsten Kokosschokolade gemacht. Natürlich geht das auch mit jeder andere Schokolade. Aus dem 36×12 Zentimeter großen Teig-Rechteck habe ich vier Rechtecke in der Größe 9×12 Zentimetern geschnitten. Jeweils 2 Stückchen Schokolade auf das Teigrechteck geben und von der langen Seite her aufrollen. Dann weiter verfahren wie bei den Croissants.
- Den Backofen auf 225 Grad vorheizen. Das Ei mit einem Teelöffel Wasser verrühren und die Croissants damit bestreichen. Die Croissants in 12 bis 15 Minuten goldbraun backen. Anschließend auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
PS: Und hier kommen die Beiträge meiner fleißigen Mitbäckerinnen. Schaut unbedingt auch mal auf den anderen Blogs vorbei; es lohnt sich.
Manuela von Vive la réduction!
Tina von Küchenmomente
Simone von Zimtkringel
Dagmar von Dagmars Brotecke
Carolin von Linals Backhimmel
Zorra von Kochtopf.me
Birgit von Backen mit Leidenschaft
Steffi von Dulcipessa
Sandra von From Snuggs Kitchen
Hallo,
Ich will schon so lange mal Croissants backen, bzw. pains au chocolat auch. Eure Backaktion hat mich neu motiviert. Ich merke mir mal das Rezept von Julia Child und werde es eventuell ganz bald selbst ausprobieren,
Gruss,
Sarah
Liebe Sarah,
mach das unbedingt! Es lohnt sich wirklich. Und wenn man ein bisschen Zeit übrig hat, ist der Rest auch gar nicht schwierig.
Viel Spaß beim Croissantsbacken!
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
deine Croissants sind wirklich traumhaft geworden :-) ! Das Rezept ist aber auch der Hammer, wenn auch für meine Verhältnisse ganz schön zeitaufwändig. Aber jede Minute lohnt sich…
Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
wie lieb von Dir! Das Rezept ist super. Und ein bisschen habe ich die Hoffnung, dass es mir mit etwas mehr Routine nicht mehr ganz so aufwändig vorkommt…
Herzlichst, Conny
Ich bin auch begeistert von dem Rezept. So ein Pain au Chocolat hätte ich jetzt gerne zum Kaffee. Danke fürs Mitbacken und hoffentlich bis zum nächsten Mal!
Liebe Zorra,
danke für die Organisation. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ach ja, und lecker war’s auch. ;)
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
also dein Blätterteig ist ja wirklich wie aus dem Bilderbuch :) Das Rezept ist wirklich große Klasse und ich habe auch gleich einen Vorrat angelegt. In meinem Gefrierschrank schlummern noch so einige Croissants ;)
Liebe Grüße, Steffi
Liebe Steffi,
Dankeschön, ich war dieses Mal auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und freue mich schon sehr auf meine Croissants-Vorräte.
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, noch mehr Gedanken dazu: Maaaann, doppelte Menge! Darauf hätte ich auch mal kommen können. Meine waren innerhalb kürzester Zeit in den Bäuchen der Familie verschwunden. 18 Stunden gewerkelt, in zehn Minuten gemümmelt!
Und: Supertolle Frieda-Tasse und bildschöne Etagère!
Ok und noch ein Gedanke zu deinem Pain au chocolat: Ich glaube, ich bin verliebt!
Liebe Grüße
Simone
Psst, liebe Simone, der Tipp, das doppelte Rezept zu backen, stammt gar nicht von mir, sondern von Zorra. Sie hatte das – vermutlich wegen der angsteinflößenden To-do-Liste – als Tipp dazu geschrieben. Und ich bin ja sowas von froh, dass ich diesem Rat gefolgt bin.
Ich sach ja: Schnell geht an diesem Rezept echt nur das abschließende Wegfuttern. Sorry, aber Du darfst Dich nicht in mein Pain au chocolat verlieben, denn wir sind seit Pfingsten in einer Beziehung.Das wird was ganz Großes mit uns. :) Ich freu mich schon aufs nächste Synchronbacken, hoffentlich dann auch wieder mit Dir!
Herzlichst, Conny
super geworden bei dir! jetzt wäre alles gut, wenn du ganz zum schluss nicht das mit der kokosschokolade erwähnt hättest. weiche von mir! :D
ich glaube, am wochenende könnte ich schon mal einen vorrat herstellen. da hat man dann ja flott mal ein stück kokosschokolade morgen in den aufgetauten teig gestopft. :D
Liebe Manuela,
ja, das mit der Kokosschokolade ist ganz schrecklich (unwiderstehlich)! Auf meine „Reste“ freue ich mich auch schon. Ein Hoch auf den Croissant-Vorrat! Und Kokosschokolade ist auch noch da, aber psst!) Nur an das „flott mal in den Teig gestopft“ glaube ich noch nicht so wirklich. Flott ist an diesem Rezept ja mal so gar nix. Obwohl: Flott aufgefuttert war’s. ;)
Herzlichst, Conny
Wow, wie aus dem Bilderbuch…so ein Pain au chocolat hätte ich jetzt auch gerne.
Toll, ihr habt alle noch nen Teig im Gefrierschrank, hätte ich doch bloß auch einen eingefroren, aber nein, ich dachte lieber erstmal
ausprobieren. Tja, da muss ich wohl noch einmal ran…wie du
schon schreibst, vielleicht geht es beim zweiten Mal schon etwas
leichter von der Hand.
Bis zum nächsten Synchronbacken…
Liebe Grüße
Dagmar
Liebe Dagmar,
ich hoffe, ich kann die irgendwann mal ohne Zollstock und ohne „Checkliste zum Abhaken“ backen.:)
Herzlichst, Conny