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Ihr Lieben,
kann es etwas Besseres geben, als einen geflügelten Drachen als Wappentier? Natürlich nicht. Ich bin begeistert von Ljubljana – und nicht nur wegen dieser Drachengeschichte.
Wir waren für ein langes Wochenende auf unserer Tour durch Slowenien in dieser lebendigen und grünen Stadt – und haben uns so richtig verknallt. In die Stadt und in die Menschen. Kein Wunder, schließlich bedeutet der Name Ljubljana „die Geliebte“.
Ljubljana ist mit knapp 300.000 Einwohnern, davon allein 40.000 Studenten, eine sehr überschaubare Hauptstadt. Und auch wenn sich unmittelbar am touristischen Hotspot Tromostovje (Drei Brücken) und entlang des Flusses Ljubljanica die Menschen drängeln und das Leben pulsiert, nur wenige Meter von Ljubljanas Hauptplatz Presernov trg ist es nicht mehr laut und hektisch, sondern offen, warm und gemütlich.
Ljubljana ist eine Stadt zum Wohlfühlen, eine Stadt mit Straßenmusikern und Seifenblasen, eine Stadt, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen so nah beieinander, dass man alles zu Fuß machen kann.
Wir hatten Glück mit unserer Unterbringung. Über airbnb haben wir uns für drei Nächte in ein Loft in einer alten Tabakfabrik eingemietet. In Gehweite zum Zentrum ideal gelegen und außerdem von unserem Gastgeber, einem Architekten, mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Ein bisschen mulmig war mir schon, weil ich des Öfteren in Bewertungen gelesen hatte, dass airbnb-Gastgeber gerne mal kurzfristig absagen. Und einen Plan B gab es nicht. Aber es hat alles gut geklappt und wir hatten wirklich den idealen Ausgangspunkt für all unsere Unternehmungen. Und sehr viel mehr Möglichkeiten als in einem Hotel oder Hostel. So gab es zum Beispiel eine Waschmaschine und wir konnten unsere Klamotten kurz durchwaschen. Und waren nicht an Frühstückszeiten gebunden. :)
Übrigens: Filterkaffee ist in Slowenien weitestgehend unbekannt. Wer keinen Vollautomaten hat, greift anscheinend zum löslichen. Geht für uns gar nicht – also haben wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln „von Hand gefiltert“. Natürlich ohne Filtertüten, denn die gibt es nirgends zu kaufen. Was tut man nicht alles für das erste Koffein des Tages!
Wir haben uns in den paar Tagen sicher nur einen ersten Überblick über die Stadt verschaffen können, dennoch würde ich hier gerne ein paar Empfehlungen aussprechen. Gänzlich subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich.
Der Markt
Jeden Vormittag außer sonntags lädt ein Markt zwischen Pogacar- und Vodnikov Platz dazu ein, in Obst und Gemüse zu schwelgen. Ein lebendiger Ort nahe der Drei Brücken, an dem es außerdem Blumen, Pilze und Körbe zu kaufen gibt. In den lang gestreckten Hallen am Flussufer werden Brot, Gebäck, Käse, Fleisch, Geflügel und Wurst verkauft. Ein Fischmarkt befindet sich eine Etage unter den Arkaden – ohne nachzufragen hätten wir den Eingang allerdings nicht gefunden. Nahe der Drachenbrücke gibt’s Kunsthandwerk und Souvenirs zu kaufen.
Der älteste Wolkenkratzer der Stadt
Neboticnik ist der älteste Wolkenkratzer der Stadt. Wer den Aufzug ganz nach oben nimmt, dem bietet sich ein Wahnsinnsausblick auf die Altstadt und Ljubljanski Grad, die Burg hoch über dem Altstadtkern. Auf dem Dach des 1933 eingeweihten Hochhauses finden sich Restaurant, Café mit Terrasse und Klub/Lounge.
Den zauberhaften Blick von der Terrasse des Cafés muss man nicht einmal teuer bezahlen. Ein slowenischer Rotwein ist hier schon für 2 Euro zu haben. Ich folge der Weinempfehlung des sehr netten Kellners – und mache damit alles richtig. Zur Info: Wein wurde uns in Slowenien fast überall nur im Glas mit zirka 0,1 l Inhalt ausgeschenkt, oft gab es ein Glas Wasser kostenlos mit dazu.
Flohmarkt
Jeden Sonntag Vormittag findet entlang des Ufers der Ljubljanica ein Flohmarkt statt, der das Herz eines jeden Trödelliebhabers höher schlagen lässt. Porzellan, Silberbesteck, altes Spielzeug, jede Menge Nippes, Kleinmöbel, Schmuckstücke… Auch wer sich auf seiner Reise nicht mit Tand und Trödel belasten möchte, kann hier stundenlang verweilen – und einfach nur schauen.
Erholungspark Tivoli
Wir hätten in Ljubljana viele Museen und Galerien besuchen können, haben uns aber aufgrund des traumhaften Wetters leichten Herzens für den Tivoli Erholungspark entschieden. Und es nicht bereut. Hier war viel weniger los als entlang des ebenfalls wunderbar grünen Ljubljanica-Ufers. Man sieht viele Familien, die hier picknicken, aber auch einzelne Erholungssuchende, die ihr Fahrrad zur Seite legen und sich einfach mal für ein Nickerchen ins Gras werfen. Sehr entspannt!
Radfahren
Falls es mal nicht zu Fuß geht: Der städtische Fahrradverleih unterhält in Ljubljana 31 automatische Verleihstationen mit mehr als 300 Fahrrädern. Das Ausleihen ist geradezu lächerlich günstig. Die erste Stunde ist umsonst, die zweite kostet einen Euro. Und schon fünf Minuten nach Rückgabe eines Rads kann man sich das nächste leihen – wieder kostenlos.
Dazu muss man sich lediglich online hier anmelden, Kreditkartendaten hinterlassen und einen symbolischen Euro für eine Woche Nutzung zahlen. Wer öfter kommt, für den lohnt sich vielleicht die Gebühr für ganzjährige Nutzung: drei Euro. Am Terminal der Verleihstation gibt man dann Teilnehmernummer und PIN sowie die Nummer des Rades ein, das man leihen möchte, fertig.
Bootchen fahren
Wann immer sich die Möglichkeit bietet, ist sie für mich obligatorisch: die Bootsfahrt. Ich finde es einfach schön (ja, auch entspannend – schon wieder), eine Stadt von der Wasserseite her kennen zu lernen. In diesem Fall war es so, dass die Tour uns auch ein Stück aus der Stadt rausgeführt hat – und wir erstmal festgestellt haben, wie grün Ljubljana wirklich ist.
Es gibt viele Angebote für Bootsfahrten, wir waren mit dem einzigen Holzboot unterwegs. Das ist nämlich am Bleder See in liebevoller Handarbeit gebaut worden – und da wir da gerade her kamen, bot sich das quasi an. Das aus Lärchenholz hergestellte Flussboot „Ljubljanica“ fasst bis zu 50 Personen und bietet am Abend auch romantische Bootsfahrten für Paare an.
Metelkova
Als „alternatives Kulturzentrum“ bezeichnet die Touristeninformation in Ljubljana das Künstlerviertel Metelkova, meint aber vermutlich „autonom“. Interessant an diesem bunten und schöpferischen Ort war für uns in erster Hinsicht seine Geschichte: Künstler und Aktivisten besetzten 1993 einen leer stehenden Kasernenkomplex und bewahrten ihn gegen viele Widerstände vor dem Abriss. Das Areal wurde zu einer Art „Freizone“ mitten in der Hauptstadt.
Die Stadtverwaltung machte irgendwann aus der Not eine Tugend. Aus einem Akt zivilen Ungehorsams entwickelte sich eine Touristenattraktion. Heute ist Metelkova ein Ort nicht-bürgerlichen Lebens, wo sich am Abend Studenten, Alternative und Normalos treffen, um gemeinsam in den dortigen Bars und Klubs abzuhängen.
Deine Reiseberichte über Slowenien sind toll. Man bekommt direkt Lust, dort unbedingt mal hinfahren zu müssen.
Freut mich, dass sie Dir gefallen. Fahr unbedingt mal hin! Das ist so ein tolles Land!