Ihr Lieben,
wie ist es denn um Eure Weihnachtsstimmung bestellt? So langsam wird es Ernst – das ist mir diese Woche klar geworden, als ich gesehen habe, wie weit der Aufbau des Weihnachtsmarktes bereits gediehen ist, und mir meine Nachbarin außerdem angeboten hat, beim Förster einen Weihnachtsbaum für uns mit zu besorgen. Um so mehr freue ich mich, dass ich heute zum zweiten Mal dran bin beim Adventsvorglühen der Rhein-Neckar-Blogger. Auf meine ultra-simplen Glühweintrüffel folgt an dieser Stelle mein Schwarzwälder Weihnachtshaus-Projekt.
Ich nenne es ganz bewusst ein Projekt, denn das Schwarzwälder Weihnachtshaus hat schon im Vorfeld sehr viel Raum in meinen Gedanken eingenommen; es hatte sogar eine eigene To-do-Liste, damit ich nichts vergesse. Am Ende ist es nicht perfekt geworden – natürlich. Aber auf so eine Schiefe-Hexenhaus-Art charmant. Und sehr, sehr lecker. Bitte lasst Euch von dem langen Rezept nicht abschrecken, das ist absolut machbar – zumal sich vieles sehr gut vorbereiten lässt.
Für das Schwarzwälder Weihnachtshaus habe ich einen dunklen Biskuitboden gebacken, eine Schokoladenganache vorbereitet, mit Glühweinkirschen weihnachtliche Gewürze hinein gezaubert. Das Dach wurde mit Spritzgebäck gedeckt. Fenster und Türe sind aus Lebkuchen; die habe ich versucht, mit Zuckerguss zu verzieren. Ich gehe einfach davon aus, dass Ihr das besser könnt als ich. Bitte lasst Euch von Länge und Umfang des Rezeptes nicht abschrecken, das ist auf jeden Fall machbar – vieles davon lässt sich nämlich gut vorbereiten.
Die Idee für ein Weihnachtshaus, das zur Abwechslung mal kein Lebkuchenhaus ist, habe ich mir bei Amuse bouche gemopst, wo ich mich ganz hoffnungslos in die Optik verliebt habe. Dass das Schwarzwälder Weihnachtshaus in meiner Rezeptvariante uns am Ende auch noch richtig gut geschmeckt hat, war die Zugabe. Schokoladenfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Death by chocolate mit einer Verbeugung in Richtung Schwarzwälder Kirschtorte.
Keine Ahnung, wie es Euch geht, aber ich bin von den tollen Beiträgen zu unserem Adventsvorglühen total begeistert. Gestern gab es bei Sonja übrigens eine wunderbar winterliche Apple Pie. Und was es morgen bei Andrea auf ZuckerimSalz geben wird, verrate ich natürlich nicht. Außer vielleicht, dass es großartig wird, das darf ich sicher schon ausplaudern.
Nochmal zurück zu den Adventsvorbereitungen: Ich habe jetzt einen Weihnachtsbaum im Hof stehen – noch im Netz, aber immerhin. Für draußen habe ich mir Solar-Lichterketten besorgt. Und im Keller war ich auch schon und habe nach der Weihnachtsdeko und dem Christbaumständer gegraben. Läuft also, würde ich sagen.
Schwarzwälder Weihnachtshaus
Zutaten
Für den Biskuit
- 5 Eier Größe M
- 2,5 Esslöffel lauwarmes Wasser
- 125 Gramm Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 110 Gramm Mehl
- 40 Gramm Speisestärke
- 1 geh. Teelöffel Backpulver
- 3 Esslöffel Backkakao
Für die Glühweinkirschen
- 1 Glas Sauerkirschen
- 200 Milliliter Glühwein
- 2 Esslöffel Speisestärke
Für die Schokoganache
- 400 Gramm Zartbitter-Schokolade
- 100 Gramm Vollmilch-Schokolade
- 500 Gramm Sahne
- 100 Gramm Butter
Für das Spritzgebäck
- 125 Gramm Butter zimmerwarm
- 50 Gramm Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei Gr. M
- 150 Gramm Mehl
- 50 Gramm Zartbitterkuvertüre
Für den Lebkuchen
- 30 Gramm Butter
- 20 Gramm Rohrzucker
- 40 Gramm Honig
- 100 Gramm Mehl
- 1/4 Teelöffel Natron
- 1/2 Teelöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Lebkuchengewürz
- 1/2 Teelöffel Backkakao
Für den Zuckerguss
- 1 Eiweiß
- 250 Gramm Puderzucker
Für die Fertigstellung
- 3 Esslöffel Kirschwasser
Anleitungen
Dunkler Biskuit vom Blech
- Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Für den Biskuit die Eier mit dem lauwarmen Wasser, dem Zucker und dem Puderzucker schaumig schlagen
- Mehl, Speisestärke, Backpulver und Kakao in eine Schüssel sieben. Auf den Ei-Zucker-Mix geben und vorsichtig unterheben. Den Teig gleichmäßig auf dem Blech verstreichen und 15 Minuten backen. Auf die Arbeitsfläche stürzen und mit dem Backpapier auskühlen lassen.
Glühweinkirschen
- Kirschen in ein Sieb abschütten, dabei den Kirschsaft auffangen.
- Kirschen mit Glühwein in einen Topf geben und 1 bis 2 Stunden ziehen lassen.
- 200 Milliliter vom aufgefangenen Kirschsaft abmessen. Mit ein wenig davon in einem kleinen Schüsselchen die Speisestärke glatt rühren.
- Kirschen, Glühwein und Kirschsaft aufkochen lassen, die angerührte Speisestärke dazu geben, nochmals aufkochen lassen, bis alles andickt. Von der Flamme nehmen und abkühlen lassen.
Schokoladenganache
- Die Schokolade klein hacken und in eine Schüssel geben.
- Sahne aufkochen und über die Schokolade geben. Abdecken – mit einem Topfdeckel oder einem Teller und 5 Minuten stehen lassen.
- Durchrühren, bis die Schokolade sich aufgelöst hat. Dann die Butter dazu geben und weiter rühren bis auch sie sich aufgelöst hat. Die Ganache für mindestens 4 Stunden – oder über Nacht – kalt stellen.
Schokoladen-Spritzgebäck
- Die zimmerwarme Butter mit Zucker und Salz rund 10 Minuten lang weiß-schaumig aufschlagen.
- Die Kuvertüre klein hacken und entweder in der Mikrowelle oder im Wasserbad schmelzen.
- Backofen auf 160 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
- Geschmolzene Schokolade und Ei unter die Ei-Zucker-Mischung rühren. Zum Schluss das Mehl unterheben. Es entsteht ein zäher Teig.
- Den Teig mithilfe eines Spritzbeutels und einer Sterntülle in Schlangenlinien aufs Blech spritzen. Da mit dem Spritzgebäck später das Dach gedeckt werden soll, sollte das Gebäck eine Länge von 10 bis 12 Zentimetern haben.
- Das Gebäck 12 bis 14 Minuten lang backen. Anschließend auf dem Kuchengitter auskühlen lassen.
Lebkuchen
- Butter, braunen Zucker und Honig in einem kleinen Topf erwärmen und so lange umrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die restlichen Zutaten unterkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens eine Stunde lang in den Kühlschrank geben.
- Ofen auf 180 Grad vorheizen. Blech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig ungefähr 3 Millimeter dick ausrollen. Fenster, Türen oder sonstige Verzierungen fürs Haus ausstechen oder ausschneiden. Meine Fenster sind zum Beispiel 3 auf 3 Zentimeter groß.
- Dekobjekte aufs Backpapier legen und 10 Minuten lang backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Zuckerguss
- Den Puderzucker durchsieben und zum Eiweiß geben. Glatt rühren. Guss in ein aus Backpapier gefaltetes Tütchen füllen, Spitze abschneiden und die Lebkuchenteile nach Wunsch (und – zumindest in meinem Fall – nach Fähigkeiten) verzieren.
- Warnung: Es wird viel mehr Guss, als Ihr braucht. Vielleicht könnte Ihr den restlichen Guss noch für ein anderes Weihnachtsgebäck brauchen.
Fertigstellung
- Aus dem Biskuit 3 Rechtecke von 10 auf 20 Zentimetern schneiden. Dann noch 4 weitere, die auch 20 Zentimeter lang sind, aber 8, 6, 4 und 2 Zentimeter breit. Falls Euch etwas bricht, kein Problem. Man kann das recht gut stückeln.
- Eines der großen Rechtecke auf eine passende Tortenplatte geben, mit etwas Kirschwasser beträufeln. Von der Ganache aufstreichen, dann kommt eine Schicht mit Glühweinkirschen. In der Reihenfolge zunächst die beiden großen Rechtecke verarbeiten, dann fürs Dach die immer schmaler werdenden Biskuit-Streifen verbauen. So, der Rohbau steht. Für mehr Stabilität habe ich das Haus 1 Stunde lang in den Kühlschrank gestellt.
- Anschließend habe ich das Haus ein wenig in Form geschnitten, bevor ich es mit Ganache eingestrichen habe. Das Spritzgebäck in die Ganache auf dem Dach drücken, die Lebkuchenteile auf die Seiten.
- Die restliche Ganache mit dem Schneebesen der Küchenmaschine aufschlagen. In einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und den Dachfirst mit Tuffs verzieren. Fertig!