Ihr Lieben,
wir haben am Wochenende in großem Kreis Schweizer Weggli gebacken. Bevor Zorra vom Kochtopf zum Synchronbacken geladen hatte, war mir gar nicht klar, dass es in der Schweiz diese besondere Art weiches Milchbrötchen gibt. Während bei unseren Nachbarn wohl jedes Kind die Weggli kennt und mit Schoggistängeli belegt als Pausenbrötchen verzehrt, war ich bis dato völlig ahnungslos. Das hat sich nun, dank Synchronbacken und des tollen Rezeptes von Katharina Arrigoni von Besonders gut geändert.
Ich kenne jetzt also das Schweizer Weggli – und habe es in mein Herz geschlossen. Wegen des zauberhaften Namens, ein bisschen aber auch, weil die kleinen Milchbrötchen wie Mini-Popöchen aussehen. Füdlibäggli sagt der Schweizer zum „Bobbes“ – Ihr seht also, ich habe am Wochenende richtig viel gelernt. ;)
Für mich ist Ruchmehl „typisch Schweiz“, daher habe ich auch mit einem Ruchmehl aus Gelbweizen gebacken – das hat für mich wunderbar gepasst, auch wenn im Originalrezept eine Kombi aus Dinkel- und Weizen-Weißmehl verbacken wird. Damit Euer Zeitmanagement meines übertrifft (leichte Übung) sage ich auch gleich noch was zum Zeitplan: Wir haben mit Übernachtgare gebacken und ich wollte die Schweizer Weggli eigentlich zum Sonntagsfrühstück servieren – und habe den Zeitaufwand am Backtag gleich mal ordentlich unterschätzt.
Also: Entweder Ihr plant mit den Weggli zum Nachmittagskaffee – oder Ihr müsst früher als ich anfangen. Klar, ich habe zwischendrin auch noch fotografiert und auf Instagram gepostet – wenn Ihr das auslasst (oder auf später verschiebt), spart Ihr schon mal ordentlich Zeit. Aber der Teig brauchte – auch weil es in der Wohnung gerade eher kühl ist – deutlich länger als die im Ausgangsrezept genannten 90 Minuten, um auf Raumtemperatur zu kommen.
Ein Milchbrötchen, das an Füdlibäggli erinnert
Ich habe dann irgendwann den Backofen auf 50 Grad vorgeheizt, ausgeschaltet und die Teigkugel in den leicht vorgewärmten Ofen gegeben, damit er die Temperatur von zwischen 18 und 20 Grad erreichte, die er braucht, bevor er weiter verarbeitet wird. In der Stückgare hat sich nicht viel bewegt und ich war zu dem Zeitpunkt schon echt skeptisch. Beim Abbacken im Ofen haben die Schweizer Weggli dann aber ordentlich Gas gegeben – und zum Glück noch alle in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt.
Zu einem sehr späten Sonntagsfrühstück wurden sie mit reichlich Butter, Lindenblütenhonig und Latwerge bestrichen. Saulecker! (Falls der Anschnitt des Weggli ein bisschen „glitschig“ aussieht, dann weil ich in meiner Gier das heiße Brötchen aufgeschnitten habe. Ich war ausgehungert. Fragt nicht!)
Eine denkbare Alternative ist es natürlich auch, die Weggli ganz ohne Zeitdruck (und ohne Brötchen-Heißhunger) zu backen und sie gleich einzufrieren. Dann habt Ihr jederzeit einen Vorrat an backfrischen Weggli- sogar für spontane Gelüste aufs weiche Milchbrötchen. Ich glaube, so werde ich das zukünftig handhaben!
Aus einer Hälfte des Teiges – die Weggli werden eher klein, aber 14 Stück schien mir für 2 Personen dann doch etwas übertrieben – habe ich 9 Schoggi-Weggli gebacken. Den Teig habe ich erst nach der Kühlschrankgare geteilt und dann einfach Schokotröpfchen unter die eine Teighälfte gearbeitet. So hatte ich auch gleich noch was Süßes zum Sonntagsnachmittagskaffee.
Und hier geht es zu den fleißigen Mitbäckern vom Wochenende. Danke, liebe Zorra, fürs Aussuchen des tollen Rezepts, und danke auch an alle, die mitgebacken haben, es hat wieder wahnsinnig großen Spaß gemacht mit Euch!
Ich klicke mich jetzt mal durch alle Beiträge und hole mir neue Weggli-Gelüste. Seid Ihr dabei?
Schweizer Weggli und Schoggi-Weggli
Zutaten
- 230 Gramm Milch zimmerwarm
- 80 Gramm Wasser zimmerwarm
- 15 Gramm Gerstenmalzmehl
- 15 Gramm Zucker
- 2 Gramm Frischhefe
- 500 Gramm Ruchmehl aus Gelbweizen
- 10 Gramm Salz
- 50 Gramm Butter zimmerwarm
Für die Schoggi-Weggli zusätzlich
- 125 Gramm Schokotröpfchen
Zum Bestreichen
- 1 Ei
- 15 Gramm Milch oder Sahne
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zucker
Anleitungen
Tag 1
- Alle Zutaten außer der Butter 10 bis 12 Minuten bei niedriger Stufe kneten. Dann die Butter in Stücken untergeben und weitere 5 bis 10 Minuten kneten. Den Teig 90 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur anspringen lassen, anschließend wandert er für 12 bis 18 Stunden abgedeckt in den Kühlschrank.
Tag 2 = Backtag
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und mindestens 90 Minuten lang Raumtemperatur annehmen lassen. Der Teig sollte für die Weiterverarbeitung eine Temperatur von zwischen 18 und 20 Grad haben. Wann er die erreicht, hängt natürlich auch von der Umgebungstemperatur in Eurer Küche ab. Als mein Teig sich auch nach 90 Minuten noch viel zu kalt angefühlt hat, habe ich den Backofen auf 50 Grad vorgeheizt, ausgeschaltet und den Teig dann im ausgeschalteten Backofen noch eine halbe Stunde gehen lassen.
- Ihr könnt jetzt natürlich 14 klassische Schweizer Weggli aus dem Teig backen. Ich habe ihn halbiert und unter die Hälfte des Teiges von Hand die Schokoladentröpfchen geknetet – für Schoggi-Weggli zum Sonntagsnachmittagskaffee.
- Ich habe aus der klassischen Weggli-Hälfte 7 Teigstücke à zirka 60 Gramm abgeteilt und zu Teigkugeln geformt. Die kamen auf ein Backblech und durften dort zunächst 10 Minuten abgedeckt entspannen.
- Aus dem Teig mit den Schokostückchen habe ich 9 Teigkugeln mit einem Gewicht von jeweils zirka 60 Gramm geformt. Die durften auch 10 Minuten entspannen. Weiter geht's für beide Weggli-Sorten wieder gleich.
- Ei, Milch, Zucker und Salz zum Bestreichen miteinander verquirlen. Im Originalrezept steht Sahne, aber ich wollte wegen 15 Gramm keinen Sahnebecher öffnen, daher habe ich Milch verwendet. Ich behaupte mal: Das funktioniert genau so gut.
- Die Teigkugeln mit der Hand flach drücken. Dann mit dem bemehlten Stiel eines Holzkochlöffels in der Mitte fest eindrücken. Nicht zu zaghaft, schon so, als wollte man die Weggli in 2 Teile teilen. Drückt man zu wenig ein, verliert sich der Spalt im Backofen wieder – dann schmecken die Weggli noch genauso gut, sehen aber nicht wie "Ärschli" aus. ;)
- Die Teiglinge mit der Ei-Milch-Mischung bestreichen und abgedeckt noch einmal 30 bis 45 Minuten gehen lassen. Groß bewegt haben sich die Weggli in der Stückgare bei mir nicht, das kam erst im Ofen.
- Den Backofen auf 200 Grad vorheizen, die Weggli ein zweites Mal bepinseln und dann 18 bis 20 Minuten ohne Dampf goldbraun backen. Noch heiß direkt in ein Küchentuch einschlagen, damit die Weggli auch weich bleiben. Genießen!
Hier gibt’s noch viel mehr Schweizer Weggli
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Hach sehen die lecker aus, liebe Conny. Da würde ich mich am liebsten mit an den Frühstückstisch setzen.
Liebe Grüße,
Kathrina
Liebe Kathrina,
Du bist mir herzlich Willkommen! Tatsächlich freue ich mich darauf am allermeisten: Wieder mit lieben Freunden am Tisch zu sitzen und zu tafeln. Allerdings bin ich davon noch zwei Impfungen entfernt. ;)
Herzlichst Conny
Also deine Weggli sind dir so toll gelungen liebe Conny! Sie sehen zum sabbern gut aus, da mag man direkt reinbeißen. Und schöne runde Füdlibäggli sehe ich auch hier. ????
Liebe Grüße
Johanna
Liebe Johanna,
ich mag Schwiizerdütsch ja eh gerne, aber das Wort Füdlibäggli werde ich nie mehr vergessen! ;) Ein tolles Synchronbacken war das wieder!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, deine Fotos sind ein Traum, dein(?) Tatoo und die Weggli auch! Ich bin begeistert! Danke fürs Mitbacken.
Ich danke Dir, liebe Zorra, für die tolle Möglichkeit jeden Monat. Und, ja, das ist mein Kolibri. ;)
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, die Weggli sind dir echt wunderbar gelungen! Die Schoko-Variante muss ich unbedingt auch bald ausprobieren! Cheers, Linda
Danke, liebe Linda! Die Schoggi-Weggli-Variante kann ich nur empfehlen. Sehr fein.
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
na, da hast du ja echte Bilderbuch- äh Backbuch-Exemplare gezaubert! Die sehen ja unglaublich gut aus. Die Schoko-Variante am Nachmittag statt Kuchen kam bei uns richtig gut an. Kann man wirklich öfter mal machen ;-) .
Herzliche Grüße
Tina
Liebe Tina,
vor allem haut der Zeitplan dann auch bei mir hin… ;) Danke für Deine lieben Worte!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
was für tolle Bilder! Deine Weggli sehen fantastisch aus, da bekomme ich sofort Appetit.
Liebe Grüße
Julia
Vielen Dank, Julia. Wie lieb von Dir!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
bei den Weggli (Füdlibäggli) da fliegt sogar der Kolibri drauf. Deine Bilder sprechen für sich, die Weggli sehen traumhaft aus.
Liebe Grüße
Britta
Dankeschön, liebe Britta! <3
Moin und hallo, liebe Conny,
ich mache Deine Seite auf und – bäng – leuchtet mir ein süßes, goldbraun-glänzendes Popöchen entgegen. Zum Anbeissen lecker und – sehr schön in Szene gesetzt!
Liebste Grüße – Birgit
Danke für Deine lieben Worte, Birgit! <3
Liebe Conny.
deine Weggli sind so perfekt geworden! Und ich muss gestehen, dass ich sie bis dato auch noch nicht kannte.
Mein erster Gedanke war auch: Die sehen ja aus wie kleine Popöchen :D
Liebe Grüße, Bettina
Liebe Bettina,
schön, dass ich das nicht alleine so sehe. Ich dachte schon, ich bräuchte Therapie. ;)
Herzlichst, Conny
OH, neben der klassischen Variante auch noch welche mit Schoko gebacken. Gute Idee! Die Weggli sehen jedenfalls toll und mustergültig aus!
Lieben Gruß Sylvia
Danke, liebe Sylvia. Beide Varianten waren auch sehr, sehr lecker.
Herzlichst, Conny
Mein Gott…sind die schön liebe Conny, dieser Glanz ist unwiderstehlich, und die Form ist dir super gelungen. Liebe Grüsse Birgit
Danke, liebe Birgit! <3