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Und noch eine Premiere: Das hier ist der erste Post, den ich für eine Blogparade schreibe. Wie ich darauf komme, gerade diese Blogparade könnte mein Ding sein? Sie nennt sie „feuchtfröhlich“. Und dann der Titel: Trinkt mehr Bowle! Quasi eines meiner Herzensanliegen. :)
Ohne Quatsch jetzt: Ich liebe Bowle und kann mir kein Sommerfest ohne vorstellen. Auch wenn ich, gerade während meiner Studentenzeit, schon alles mögliche zusammengerührt und Bowle genannt habe, sind es doch die Klassiker, die aus mir einen Bowle-Fan gemacht haben, allen voran die Erbeerbowle. Allerdings ist es für aromatische Erdbeeren noch ein bisschen früh im Jahr, daher habe ich mich an einen anderen Klassiker gemacht: die Maibowle.
Mit Maibowle ist es bei mir wie mit Glühwein: nicht aus dem Jahresablauf wegzudenken. Sie steht für mich genau wie Bärlauch, Rhabarber und Spargel für den Start in den Frühling und darf deshalb in keinem Jahr fehlen. Wer schon mal giftig grünen Waldmeisterpudding gegessen hat und daher zu wissen glaubt, wie Waldmeister schmeckt, dem sei hier gesagt: stimmt ganz und gar nicht. Echter Waldmeister hat einen weit weniger künstlichen Geschmack, eher nach Vanille, und verursacht auch keine gravierende Grünfärbung.
Waldmeister schmeckt vor der Blüte kräftiger als danach. Er enthält Cumarin, das in geringen Dosen krampflösend wirkt und gegen Kopfweh hilft, in höheren Dosen allerdings bereitet es Kopfschmerzen. Natürlich gilt, wie für jede Bowle: Eventuelles Kopfweh könnte auch von der konsumierten Alkoholmenge verursacht werden. Also: Die Dosis macht das Gift.
Waldmeister kann man, sollte man keine Stelle im Wald kennen, an der er wächst, sehr gut im heimischen Garten anpflanzen. Oder man kauft ihn im Topf auf dem Wochenmarkt. Viel davon braucht es nicht für eine Bowle. Sechs Stiele etwa reichen für zirka 1,5 Liter Bowle aus.
Der Waldmeister gibt mehr Aroma an die Flüssigkeit ab, wenn er angewelkt ist, also einfach das Sträußchen über Nacht zum Welken aufhängen oder – das hat den selben Effekt – für eine Stunde in den Tiefkühler geben. Eine Spitzflasche gekühlten Weißwein in ein Bowlegefäß geben und darin 2 Esslöffel Vanillezucker auflösen.
Das Waldmeister-Sträußchen kopfüber an einem Kochlöffelstil in das Wein-Zucker-Gemisch hängen. Die Stielenden sollten nicht mit dem Getränk in Kontakt kommen, weil die Bowle sonst bitter werden kann. Wer möchte, gibt noch etwas Minze und/oder Zitronenmelisse mit dazu. Zwei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Anschließend mit einer Flasche Sekt aufgießen und mit Minzzweig und gefrorener Zitronen- oder Limettenscheibe servieren. Ich bin kein Freund davon, weiteres Obst mit in die Maibowle zu geben, weil dieses sonst den sehr dezenten Waldmeistergeschmack überdeckt.
Ich habe meine Maibowle mit „Kalter Ente“ gemacht, darin sind Weißwein und Sekt bereits gemischt. Die „Kalte Ente“ soll eine Erfindung von Clemens Wenzeslaus von Sachsen, dem letzten Erzbischof und Kurfürst von Trier, sein. Er soll nach einem Gastmahl auf der Terrasse des Koblenzer Schlosses ein „kaltes Ende“ gewünscht haben.
Er ordnete an, je eine Flasche Mosel-, Rheinwein und Champagner zusammen zu gießen und mit einer Zitrone und Zitronenmelisse zu würzen. Das Getränk wurde nach dem Essen als Alternative zu heißem Mokka gereicht und darum „kaltes Ende“ genannt. Durch Verballhornung wurde daraus kalte Ente.
So, und jetzt gehe ich mal die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse genießen und nippe dabei an der Bowle: Cheers!
Hallo, Servus
wo bitte kann ich die Kalte Ente kaufen?,,
Danke
Grüße
Lieber Roland,
die Kalte Ente ist von Langenbach. Einfach mal in die Suchmaschine eingeben…
Cheers!
Herzlichst, Conny