Ihr Lieben!
Na, friert Ihr schon? Wo es doch statt 37 Grad nur noch 32 Grad sind (Wer, so wie ich, in der Dachwohnung haust: plus 10)… Da wird es doch fast schon wieder Zeit, sich aufzuwärmen. Findet Ihr nicht auch?
Zum Glück habt Ihr mich, denn ich habe hier ein schönes wärmendes Süppchen für Euch im Reisegepäck. Die kulinarische Weltreise unter Reiseleitung des lieben Volker von Volker mampft führt uns im August nach Portugal. Und was gab es dort im vergangenen Jahr beim Pilgern auf dem portugiesischen Küstenjakobsweg für mich täglich? Genau, Caldo verde.
Bei unserem Wanderausflug durch Portugal auch gerne allerorten als „Soup of the day“ angepriesen. Das Rezept stammt ursprünglich aus der Region Minho zwischen den Flüssen Douro und Minho an der Grenze zu Galicien – also genau das Gebiet, durch das ich mit meiner Schwester gepilgert bin. (Mehr Infos zu unserer Pilgerreise gibt es hier). Nur, das war Ende September. Jetzt ist August. Im vermutlich heißesten Dachwohnungs-Sommer dieses Jahrhunderts. Finde den Fehler.
Einfach, lecker & schnell gemacht
Ich. Hab. Beim. Essen. Dieser. Suppe. So. Geschwitzt. Und Herr B. mit mir. Aber, he, diese Suppe ist es echt Wert. Und da bestimmt bald die Zeit kommt, in der wir alle wieder jammern, dass es zu kalt ist: Zur Prophylaxe hätte ich hier ein portugiesisches Kartoffel-Kohl-Süppchen für Euch. Falls Euch das jetzt vielleicht doch ein bisschen zu warm ist, dann speichert Euch das Rezept meinetwegen auch für kältere Tage im Herbst. Basis für die Caldo verde (zu deutsch: grüne Brühe) ist eine einfache Kartoffelsuppe. Dazu kommen Chouriço und natürlich Couve Galega, ein portugiesischer Kohl.
Alle meine Portugal-Pläne für August leiden übrigens an der Logistik, also: am Einkaufen. Natürlich gibt es in der badischen Provinz keinen Couve Galega, schon gar nicht im Hochsommer. Im Netz raten viele dazu, den Kohl durch Kohlrabi-Blätter zu ersetzen – und genau so habe ich das jetzt auch gemacht. Klappt prima. Die gibt es auf dem Wochenmarkt oftmals geschenkt. Aber auch Mangold oder Spinat kann man stattdessen nehmen.
Kohlrabi-Blätter anstelle von Couve Galega
Ich würde Euch diesen Monat außerdem gerne noch ein Gericht mit Bacalhau servieren. Wie ich in Baden an Stockfisch gekommen bin, erzähle ich Euch dann. Glaubt mir einfach: Es war abenteuerlich. Wenn ich dann noch Zeit habe, gibt’s auch noch was Süßes. Eigentlich sind nämlich Pastéis de Nata das Erste, was mir bei Portugal an Leckerem eingefallen ist. Die wollte ich schon immer mal selber machen und das ist eine prima Gelegenheit. Ich vermute nur, da werde ich nicht die Einzige in der Weltreise-Crew sein, der das zum Thema Portugal einfällt.
Aber jetzt gibt’s erstmal ein leckeres Süppchen zum – Achtung: Wortspiel – Warmwerden mit der portugiesischen Küche. (Tschuldigung!)
Traditionell wird zu Caldo verde Broa gereicht, ein portugiesisches Maisbrot. (Notiz an mich selbst: Das würde ich eigentlich auch gerne mal selber machen.)
Ich hoffe, ich kriege meine restlichen Portugal-Ideen noch umgesetzt. Erfahrungsgemäß klappt das im Chaoshaushalt mit dem Kochen und Fotografieren noch ganz gut, nur: Dann muss die ganze Chose ja auch noch irgendwie aufs Blog finden. Und im Sommer ist einfach weniger Computer- und mehr Biergarten-, See- und Terrassen-Zeit. Das versteht Ihr doch, oder?


Caldo verde
Zutaten
- 100 Gramm Couve Galega oder Kohlrabi-Blätter Mangold oder Spinat funktionieren auch
- 500 Gramm mehlige Kartoffeln
- 1 große oder 2 kleine Knoblauchzehe(n)
- 1 Zwiebel
- Öl zum Andünsten
- 1 TL Salz
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 3 EL Olivenöl
- 100 Gramm Chouriço
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
- Den Kohl waschen und in ganz dünnen Streifen schneiden. Die Zwiebel und Knoblauch schälen und klein schneiden. Ebenso die Kartoffeln schälen und in Würfeln schneiden.
- Etwas Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch kurz andünsten, die Kartoffelwürfel dazu geben und alles mit der Gemüsebrühe ablöschen. Salzen. Zirka 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Die Masse im Topf fein pürieren.Die Kohlstreifen und das Olivenöl in den Topf dazugeben und weitere 5 Minuten kochen lassen.
- Chouriço in Scheiben schneiden und in den Topf geben. Für weitere 5 Minuten kochen, so dass die Suppe ein bisschen den Geschmack der Wurst aufnimmt.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

PS: Hier die Liste mit den Beiträgen meiner „Mitreisenden“. Schaut da unbedingt vorbei!
Küchenlatein – Erbsen und Dicke Bohnen mit knusprigen Bröseln – Salada de favas e ervilhas
Küchenlatein – Tomatensalat mit Brombeeren
Küchenlatein – Salat mit knusprigen Schweineohren – Salada de orelhe de porco
Küchenlatein – Portugiesisches Maisbrot – Broa
Zimtkringel – Pastéis de Nata
Papilio Maackii – Arroz Doce – Portugiesischer Reispudding
Brittas Kochbuch – Piri-Piri-Sauce
Brittas Kochbuch – Piri-Piri-Hähnchen
Chili und Ciabatta – Hähnchenbrust mit pikanter Kokosmilchsauce – Frango naufrago
Chili und Ciabatta – Curry-Muscheln – mexiloes com caril
Gourmandise – Bacalhau à brás = portugiesisches Fischgericht
Brotwein – Pão alentejano – Portugiesisches Weißbrot mit Lievito Madre
Brittas Kochbuch – Choco frito
Volkermampft – Pasteis de Nata – eine Sommerliebe
Volkermampft – Caldeirada à Fragateiro – Portugiesische Fischsuppe
Alsoooo… Caldo verde stand bei mir auch auf dem Plan, aber ich war nicht so mutig wie Du. Hut ab und Respekt für Euer Opfer, das ihr im heißesten Dachbodensommer des Jahrhunderts gebracht habt.
Aber es hat sich gelohnt, wie mir beim Betrachten und Lesen von Bildern und Text scheint.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
ja, es lohnt sich. Aber es ist eine gute Idee, damit bis zum Herbst zu warten. Bei der Hitze war das ein bisschen idiotisch von mir.
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, bei uns ist kurzfristig der Herbst eingekehrt und wir sollen heute knapp unter 30 Grad bekommen. Fröstel!
Dein Süppchen schaut extrem reizvoll aus. Überhaupt: Nur die Harten kommen in den Garten! So ein Bisschen Hitze hält mich doch nicht ab! (greift schwitzend zur Wasserflasche)
…oder ich warte doch bis zum echten Herbst. Dann kommt es aber garantiert auf den Tisch!
Liebe Grüße
Simone
Liebe Simone,
so ein Foodblog, der verlangt einem schon auch mal ein bisschen Leidensfähigkeit ab, oder? Okay, es war ne Schnapsidee. Bitte warte bis zum echten Herbst. Dann aber!
Herzlichst, Conny
Yummmy! Wie lecker das einfach klingt! Ich glaube ich bin jetzt schon bereit für Suppe und einfach Soulfood ;) Aber nun haben wir ja auch nicht mehr über 30° ;)
Liebste Grüße, Anastasia
Liebe Anastasia,
möglicherweise bin ich dieser Tage meiner Zeit ein bisschen voraus. Siehe Weihnachtsplanung. Ganz neues Gefühl für mich, ansonsten hinke ich meistens hinterher. ;)
Herzlichst, Conny
Vielen Dank für das Rezept. Meine Schwester hat mir in ihrem Auslandssemester einen Couve Galega mitgebracht, der jetzt schon das zweite Jahr sehr prächtig auf meiner Terrasse gedeiht. Da er jetzt endlich eine Größe hat, bei dem ich bedenkenlos eine größere Anzahl an Blättern ernten kann, hab ich nach dem Suppenrezept gesucht und bin bei dir fündig geworden.
Es war verdammt lecker, auch bei 30°C im Dachgeschoss.
Das einzige was ich verändert habe war die Wurst. Die hab ich ganz zu Anfang kurz angebraten und dann den Rest in dem Fett angeschwitzt.
Liebe Grüße
Saga
Liebe Saga,
die Chourizo-Scheiben zuerst anzubraten, ist eine super Idee – das mache ich beim nächsten Mal auch so! Danke für den Tipp!
Herzlichst, Conny