Ihr Lieben,
ich habe es mal wieder getan. Endlich. Ich habe an Wochenende synchrongebacken. Wie hat mir das gefehlt! Zorra vom Kochtopf hat ein leckeres Rezept für Osterpinze zur Aufgabe gemacht. Wie so oft beim Synchronbacken hatte ich noch nie von Osterpinze gehört, aber mit köstlichem Hefegebäck kriegt man mich immer. Und wenn ich sehe, wie oft hier mein Brioche-Rezept geklickt wird, dann gehe ich davon aus: Euch auch.
Das war im Übrigen auch mal das Ergebnis eines Synchronbackens. Genau wie dieses Osterbrot im Glas aka Aachener Poschweck, das ich Euch noch schnell als Ostermitbringsel ans Herz legen will, bevor ich zur Osterpinze zurückkehre.
Die Osterpinze stammt ursprünglich aus Italien
Die Osterpinze wird je nach Region auch als Pinze oder Pinza bezeichnet und ist ein traditionelles Hefegebäck in Südösterreich, Slowenien und Kroatien. Seinen Ursprung hat das Osterbrot wohl gar nicht im Frühling. Es war im Veneto und im Friaul, wo es herkommt, ein traditionelles Gebäck zu Weihnachten und Neujahr. Nachdem ich die Osterpinze gekostet habe muss ich sagen: Ich würde sie rund ums Jahr backen und vor allem essen wollen.
Das Wort Pinze leitet sich vom lateinischen „pinsere“ für stampfen, kneten, quetschen ab. Oder vom italienischen „pinza“ für Schere beziehungsweise Zange. Letzteres bezieht sich auf den Einschnitt mit der Schere, die dem Gebäck seine typische Form gibt. Mit diesem Satz lege ich direkt mal den Finger in die Wunde. Ich glaube nämlich, ich habe die Teigballen meiner Osterpinze zu beherzt eingeschnitten. Aber, keine Sorge, das beeinflusst natürlich nur die Optik, am köstlichen Geschmack des Hefegebäcks ändert das rein gar nichts.
Die Osterpinze – ein ideales Sonntagsfrühstück
Das Rezept, nach dem einige von uns mit Direktgare gebacken haben, stammt von Petra von Chili und Ciabatta. Wie immer beim Erstkontakt mit unbekanntem Rezept habe ich mich relativ eng daran entlang gehangelt. Wenn man einmal davon absieht, dass ich die Eier zugegeben habe, als ich hätte das Eigelb zum Teig geben sollen. Und umgekehrt. Aber zum Glück verzeiht so ein Hefeteig ziemlich viel, deshalb liebe ich ihn auch so.
Weil wir die Osterpinze gerne am Sonntag zum späten Frühstück essen wollten und mir schon seit Tagen Rosinenbrötchen im Kopf herumschwirren, habe ich eine Osterpinze mit Rosinen gebacken – die Rosinenhasser mögen mir verzeihen. Was ich ein bisschen unterschätzt habe, weil man ja ganz lässig mit nur 75 Gramm Mehl anfängt: Ich hatte am Ende drei richtig große Osterpinzen. Und weil ich nicht geschaltet und wenigstens eine eingefroren habe, plane ich dieser Tage daraus mal wieder einen Brotpudding zu machen. Vielleicht auch Zwetschgenbavesen. Ich bin noch unentschieden, freue mich aber auf die „Zweitverwertung“ meiner Osterpinze.
Osterpinze
Zutaten
1. Vorteig
- 75 Gramm Weizenmehl
- 25 Gramm Hefe
- 65 Gramm Milch
2. Vorteig
- 165 Gramm Weizenmehl
- 35 Gramm Milch
- 35 Gramm Zucker
- 2 Eigelbe Gr. M
Hauptteig
- 275 Gramm Weizenmehl
- 35 Gramm Milch
- 35 Gramm Zucker
- 2 Eier Gr. M
- 75 Gramm kalte Butter
- 5 Gramm Salz
- 1 Vanilleschote das Mark
- 1 Bio-Zitrone die Schale
- 50 Gramm Rosinen
Eistreiche
- 1 Ei
- 1 EL Milch
- 1 Prise Zucker
- 1 Prise Salz
Anleitungen
- Für den ersten Vorteig 25 Gramm Hefe in 65 Gramm Milch bröckeln und auflösen. Mit 75 Gramm Weizenmehl zu einem ersten Vorteig verrühren und abgedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
- Zum ersten Vorteig 165 Gramm Weizenmehl, 35 Gramm Milch, 35 Gramm Zucker und 2 Eigelbe hinzufügen und miteinander verkneten. Zugedeckt eine weitere Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Anschließend 275 Gramm Weizenmehl, 35 Gramm Milch, 35 Gramm Zucker, 2 Eier, 5 Gramm Salz, das Mark einer Vanilleschote und die abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone dem Teigansatz hinzufügen und am besten in der Küchenmaschine 5 Minuten auf Stufe 1 kneten. Anschließend weitere 8 -10 Minuten auf Stufe 2-3 kneten und dabei nach und nach die kalte Butter in Flöckchen zugeben. Ganz am Ende die Rosinen unterkneten.
- Den Hefeteig in eine geölte Schüssel geben und abgedeckt eine weitere Stunde gehen lassen.
- Den Teig auf der Arbeitsfläche in drei gleich große Stücke teilen. Grob rund formen und abgedeckt 10 Minuten ruhen lassen. Die Teigstücke anschließend rund formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Abgedeckt noch einmal 15 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Teiglinge mit der Eistreiche einpinseln und 5 Minuten offen abtrocknen lassen. Dann ein zweites Mal einstreichen. Noch einmal 10 Minuten offen abtrocknen lassen. Die Küchenschere mit Öl einpinseln und die Teiglinge an der Oberfläche drei Mal tief einschneiden, damit die Osterpinze ihre typische Form erhält. In etwa 20 Minuten goldbraun backen. Auf einem Rost auskühlen lassen. Genießen!
Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig Lust auf Hefegebäck machen. Jetzt zum Schluss noch ein Pro-Tipp für alle, die beim Anblick von Rosinen „Ih, alte, verschrumpelte Trauben“ rufen: Man kann sie auch einfach weglassen. Natürlich ist die Osterpinze dann nicht mehr ganz so lecker, aber das ist nur meine unmaßgebliche Einzelmeinung…
Schaut unbedingt auch bei meinen Mitbäckerinnen und Mitbäckern vorbei! Was ich da am Wochenende gesehen habe, sind da ganz köstliche Osterpinzen entstanden. Und die meisten haben das mit dem typischen Einschneiden auch besser hingekriegt als ich. Es ist kein Geheimnis: Die Schere und ich, wir sind keine Freunde.
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf Britta von Backmaedchen 1967 Caroline von Linal’s Backhimmel Tamara von Cakes, Cookies and more Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum Tina von Küchenmomente Birgit M. von Backen mit Leidenschaft Bettina von homemade & baked Petra von genusswerke Simone von zimtkringel Sarah von Kinder, kommt essen! Friederike von Fliederbaum Nadja von Little Kitchen and more Laura von Aus Lauras Küche Sylvia von Mixgeschick Sylvia von Brotwein Geri von Lecker mit Geri
Deine Osterpinze sind richtig toll geworden, so schön fluffig! Haben bestimmt lecker geschmeckt mit den Rosinen :)
Liebe Grüße, Bettina
Danke, liebe Bettina. In unserer Familie essen ALLE Rosinen, weiß gar nicht, was mit uns nicht stimmt. :)
Herzlichst, Conny
Wie schön, dass wir endlich mal wieder gemeinsam gebacken haben, liebe Conny!
Auch wenn Rosinen jetzt ja nicht so meins sind, würde ich glatt mal eine Scheibe deiner fluffigen Pinze probieren. Das sieht hier alles sehr verlockend aus :-) .
Liebe Grüße
Tina
Danke, liebe Tina. Es war toll, wieder mal beim Synchronbacken dabei zu sein. Für Dich lass ich die Rosinen nächstes Mal dann weg, versprochen!
Herzlichst, Conny
Sehr lecker mit den Rosinen, liebe Conny. Gefällt mir auch sehr gut.
Danke, liebe Kathrina, wie nett von Dir!
Herzlichst, Conny
Deine Pinzen sehen klasse aus! Rosinen sind eine schöne Variante, nur müsste ich dann alle alleine essen. :-) Wobei das vielleicht auch keine schlechte Idee wäre. ;-)
Viele Grüße Sylvia
So isses, liebe Sylvia – ups, da sind ja Rosinen drin. Tut mir sehr, sehr Leid! :)
Sehen toll aus! Rosinen mag hier nur ich, daher wäre dann sogar mehr für mich übrig ;-) Hehe
Liebe Grüße, Sarah
Liebe Sarah,
großartiges Argument für die Rosine. :)
Herzlichst, Conny
Wohl wahr, diese Pinze lässt sich das ganze Jahr über genießen. Schön, dass du wieder mal dabei warst. Das nächste #synchronbacken ist im Mai. Weißte Bescheid. ;-)
Liebe Zorra,
wenn ich es schaffe, bin ich gerne wieder dabei. Die allermeisten Lieblingsrezepte auf diesem Blog stammen vom Synchronbacken.
Herzlichst, Conny