Ich liebe Küchengeräte und Küchenzubehör. Und natürlich werden die im Laufe der Zeit nicht weniger. Leider setzt die Chaos-Küche dem Wachstum eine natürliche Grenze. Sie ist nämlich eher klein, was beim Kochen toll ist, weil man kurze Wege hat, was aber schlecht ist, wenn es ums Verstauen geht.
Ich bin daher stets auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten, nicht nur für die Unterbringung von all den kleinen Helferlein, die nunmal in die Küche gehören, sondern auch als Staumöglichkeit für die ständig anwachsende Menge an Gewürzen, Kräutern, Nüssen, Saaten, Flocken – was eben alles so verräumt werden will. Übersichtlich wäre auch schön.
Eine Eismaschine muss her
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Ich habe eine Liste, auf der stehen all die überaus nützlichen Geräte, die ich noch gerne hätte, für die mir aber entweder das nötige Kleingeld oder der Platz fehlen. Ganz oben rangiert da bei mir eine Eismaschine.
Bisher war ich stets zu geizig, um da in etwas Ordentliches zu investieren, aber ich habe gerade mal wieder erkannt: So eine Maschine muss her. Möglichst noch, bevor die Dachwohnung ihren vollen sommerlichen Charme entfaltet. Wenn man Eis (oder – wie in diesem Fall – Sorbet) selber machen will, ohne Eismaschine, dann steht man tatsächlich vier Stunden lang alle 15 Minuten vorm Gefrierschrank und rührt. Um dann später trotzdem Eiskristalle im Sorbet zu haben – weil das ohne Eismaschine einfach nicht richtig funktionieren will mit dem Eis selber machen.
Ich habe mir überlegt, dass bei aller Platzoptimierung vielleicht bei ein paar Küchengeräten auch ein klarer Schnitt erforderlich ist. Zeit für eine Trennung eben. Da ist zum Beispiel der Joghurt-Bereiter, den mir meine Freundin Moni mit den Worten übergeben hat: „Der stand jetzt sechs Jahre bei mir im Schrank, kann er die nächsten sechs Jahre doch ganz wunderbar bei Dir im Schrank stehen.“
Natürlich dachte ich damals, phh, ich werde den dauerhaft benutzen, um mir wahnsinnig oft phantastische Joghurts selbst zu machen. Klar. Ich sag mal so, ich glaube meine sechs Jahre im Anschluss an die anfängliche Begeisterung sind dann auch bald um. Vielleicht reiche ich ihn einfach weiter an einen anderen motivierten Joghurt-Selbermacher. Wie so eine Art Wanderpokal. Vielleicht nimmt Moni den auch zurück?
Keine Rhabarber-Experimente mehr
Soll ich mal noch ein paar Sätze verlieren zum Rhabarber-Campari-Sorbet? Eigentlich hatte ich mir im vergangenen Jahr fest geschworen: keine Experimente mit Rhabarber mehr. Hier, einfach Rhabarber-Kuchen, Baiser drauf. Hat schon meine Mutter gemacht und vor ihr die Oma, das passt. Da passiert nix.
Vergangenes Jahr gab’s das Rhabarber-Desaster, als ich allerbesten, sackteuren Spargel mit einer Rhabarber-Vinaigrette, ich kann es nicht anders sagen, ganz grässlich verhunzt habe. Beim letzten Bloggerstammtisch in Schwetzingen habe ich davon erzählt und sofort sagt Anja von KüchenMAmpf was von Dingens-Säure im Rhabarber verträgt sich nicht mit xyz-Säure im Spargel, und dass das eh klar war: wird nix.
Hallo, ich habe in Chemie verdammt oft gefehlt. Und dann habe ich das Fach bei der ersten sich bietenden Gelegenheit abgewählt. Die Mainzer Studienstufe ließ sowas damals zu. Heute werden junge Menschen, glaube ich, vor solch törichten Fehlern geschützt, aber damals…
Natürlich habe ich dieses Jahr dann doch wieder was Neues mit Rhabarber ausprobieren wollen, also hab ich meinen Schwur abgeschwächt: So lange es süß ist und nicht in irgendeine deftige Richtung geht, sind Rhabarber-Experimente auch weiterhin okay. Daher gibt es heute von mir eine dicke Empfehlung für dieses Rhabarber-Campari-Sorbet.
Das Rhabarber-Campari-Sorbet ist wahnsinnig erfrischend. Ich kann es mir auch ganz wunderbar in einem Mehrgang-Menü als „Gaumen-Neutralisator“ zwischen Fisch- und Fleischgang vorstellen. Wer die Bitternoten aus dem Campari mag, der wird dieses Rhabarber-Campari-Sorbet lieben, da schwöre ich jetzt mal Stein und Bein drauf. Und weil es ein Sorbet ist, stören nicht mal die winzigen Eiskristalle. Wenn Ihr also auch keine Eismaschine habt, traut Euch trotzdem und schiebt Euch einen gemütlichen Sessel in die Nähe des Frosters!
Wie sieht es bei Euch mit Küchengeräten aus? Was steht auf Euren Wunschlisten? Was braucht Ihr – und was nimmt nur völlig unnütz Platz weg? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!
Eisige Grüße (ist wieder kühl geworden, oder?)
Rhabarber-Campari-Sorbet
Zutaten
- 750 Gramm Rhabarber
- 200 Milliliter Weißwein
- 150 Gramm Zucker
- 4 EL Campari
Anleitungen
- Rhabarber putzen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit dem Wein und 125 Millilitern Wasser aufkochen. Zugedeckt zirka 10 Minuten köcheln lassen. Durch ein feines Sieb passieren. Den Zucker unterrühren und die Masse erkalten lassen. Campari unterrühren.
- Die Sorbetmasse entweder in die Eismaschine geben oder in eine Schüssel und für rund 4 Stunden ins Gefrierfach stellen. Dabei alle 15 Minuten kräftig durchrühren, zuerst mit dem Schneebesen, später mit einer Gabel. In Gläsern servieren.