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Ihr Lieben,
das Meer ist der Ort meiner Sehnsüchte. Wenn ich mich schon mal aus meinem realen Leben wegträumen möchte, dann ist es immer ans Meer. Kein Wunder also, dass die Adriaküste den Zielort unserer Slowenien-Reise markiert.
Nach unserem Aufenthalt am Bleder See und in Ljubljana, der Fahrt über den Vrsic Pass, den Stopps bei der Adelberger Grotte und bei Burg Luegg sind wir reif für ein bisschen Erholung. Und freuen uns auf ein paar faule Tage an der Adriaküste, bevor wir wieder in den deutschen Alltag zurück müssen.
Wir haben von Deutschland aus ein Zimmer im Hotel Convent Ankaran gebucht. Das liegt nur zehn Kilometer von der italienischen Grenze entfernt ganz in der Nähe der Hafenstadt Koper. Insgesamt ist die slowenische Küste unter 50 Kilometer lang – und vielleicht würden wir das nächste Mal auch tatsächlich noch die kurze Strecke bis nach Kroatien weiterfahren, denn die Küste ist weitestgehend zu betoniert. Ungenutzte Flächen sind rar. Ganz anders als im benachbarten Kroatien ist hier einfach zu wenig Platz. Einsame Badebuchten sucht man vergebens.
Größer könnte der Kontrast gar nicht sein: Drinnen im Hotel ist es friedvoll und still. Die breiten Flure, die klimatisierten Räume, das phantastische Atrium – es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, eines umgebauten Konvents würdig. Draußen ist es heißt, die Sonne brennt und es ist laut, denn auf dem Gelände sind weitere Appartements und Ferienhäuser sowie ein riesiger Campingplatz angesiedelt. Es herrscht eine typische Campingplatzatmosphäre.
Jetzt im August ist auf dem vielfach ausgezeichneten Platz kein Fleckchen mehr frei. Dicht an dicht stehen Wohnwagen und Zelte, dazwischen wird gelebt. Wir wundern uns, weil die Rezeptionistin bei der Anmeldung den Innenpool empfiehlt. Das war der beste Rat, den sie uns geben konnte: Im Pool am Meer herrscht Volksfeststimmung. Und den Animateur möchte ich am liebsten ganz verschweigen.
Obwohl das jetzt alles andere als positiv klingt, hatten wir hier eine sehr schöne Zeit. Es war das perfekte geruhsame Ende eines Urlaubs, in dem wir viel gesehen und erlebt haben. Wir waren allerdings nie am Außenpool, sondern nur im Wellness-Center mit Innenpool, das über eine eigene Terrasse mit Plastikliegen und bunt zusammen gewürfelten Sonnenschirmen verfügt. Von hier aus schaut man aufs Meer – und bleibt vom Campingplatz-Trubel weitestgehend verschont. Viel Zeit verbringen wir auch lesend im Atrium, in das sich nur wenige Gäste verirren. Hier gibt es Schatten und eine sehr freundliche Bedienung, die gut für uns sorgt.
Trotzdem sind wir froh, dass wir hier nicht länger als vier Tage bleiben. Der Grund ist ein ganz praktischer: Wir hätten nicht mehr gewusst, was wir noch essen sollen. Es gibt auf der Anlage vier oder fünf Möglichkeiten, sich zu verpflegen. Leider wurde nur zu schnell offenbar: Die nicht sonderlich umfangreiche Karte ist überall dieselbe. Und Ankaran bietet nicht wirklich viele Alternativen. An jeder Ecke gibt es Pizza. Ansonsten sind die kulinarischen Möglichkeiten beschränkt. Und wir essen nun mal ziemlich gerne.
Einen kleinen Ausflug haben wir noch gemacht: Wir waren in Piran. Das ist ein sehr schöner Ort auf der Spitze einer größeren Halbinsel. Es ist nicht das versprochene „Venedig in Miniaturformat“. Gut so, denn ich bin vermutlich der einzige Mensch, der Venedig nicht leiden kann. Ein Freilichtmuseum, von dem man sich nicht vorstellen kann, dass da tatsächlich Menschen wohnen.
Piran ist keine touristische Inszenierung, sondern ein echtes Städtchen an der Adriaküste mit echten Menschen, die dort wirklich leben. Und man kann eine Tasse Kaffee trinken, ohne dass das Bankkonto in die roten Zahlren rutscht. Tatsache ist aber: Die Stadt war über 500 Jahre von den Venezianern besetzt. Und das sieht man der Architektur heute noch an. Die Altstadt ist autofrei und wir schlendern einfach durch die engen Gässchen und versuchen uns vorzustellen, wie es sein muss, hier zu wohnen.