Ihr Lieben,
mit der kulinarischen Weltreise kochen wir uns ja schon eine ganze Weile in fremde Länder. Ich war schon in Mexiko, in Ungarn, in Georgien und in Israel. Unter anderem. Sylvia von Brotwein setzt mit ihrem Blogevent Deutsche Küche jetzt quasi den Kontrapunkt: Bei ihr geht es um die deutsche Küche. Und ich freue mich sehr darauf, dabei zu sein.
Los geht es mit einem wahren Exoten (naja, für mich zumindest): Bayern. Auf dem Blog gibt es bislang das vor allem sonntags sehr beliebte Rezept für diesen Schweinebraten mit extra krosser Kruste, für einen bayrischen Kartoffelsalat mit Gurke und Speck und für diese Weißwurst-Zucchini-Spieße mit süßem Senf. Okay, nach diesem Weißwurst-Massaker bin ich mir gar nicht sicher, ob ich mich in Bayern nochmal sehen lassen darf.
Das Rezept für Sylvias Blogevent habe ich ausgesucht, ohne vorher nochmal einen Ausflug nach Bayern gemacht zu haben: Im Netz bin ich über Zwetschgenbavesen gestolpert. Von denen hatte ich vorher noch nie gehört. Jetzt ist natürlich noch keine Zwetschgenzeit, aber ich habe hier noch einen großen Vorrat an Zwetschgenmus, in der Pfalz besser bekannt als Latwerge.
Das Gebäck und sein Name stammen ursprünglich aus dem Italienischen. Pavese sei die Form der Ritterschilde aus Pavia, habe ich im Internet gelesen. Die Bavesen kamen über die Alpen nach Ober- und Niederbayern. Früher waren sie typisch für die Tage nach Lichtmess Anfang Februar.
Es handelt sich dabei um ein Gebäck, das ich als „arme Ritter“ und zur Resteverwertung trockener Brötchen kenne – nur, dass für die Zwetschgenbavesen zwei trockene Brotscheiben mit Zwetschgenmus „zusammengeklebt“ und dann erst durch den Ei-Milch-Mix gezogen werden. Nach dem Ausbacken kommt noch reichlich Zimt-Zucker ins Spiel – und auch das macht die Bavesen zum perfekten Gebäck für mich. Zimt-Zucker macht einfach alles besser!
Falls Ihr kein Zwetschgenmus dahaben solltet: nicht verzagen! Kreiert Eure eigenen Bavesen. Mit Erdbeermarmelade zum Beispiel. Oder auch gerne mit einer exotischeren Füllung. Schokolade oder Nougat kann ich mir auch ganz toll zwischen den Brotscheiben vorstellen. Dann vielleicht mit heißen Kirschen. Yummy! Nur beim Zimt-Zucker bin ich nicht zu Verhandlungen bereit. Der muss!
Was ich von der bayerischen Landschaft kenne, mag ich übrigens sehr gerne. Zuletzt waren wir 2017 im Anschluss an ein Stones-Konzert im Münchner Olympiastadion noch ein paar Tage am wunderschönen Walchensee.
Da ich fest entschlossen bin, dieses Jahr Urlaub in Deutschland zu machen, kann es gut sein, dass ich meine Bekanntschaft mit Bayern 2020 auffrische. Habt Ihr Tipps für mich? Was muss man in Bayern unbedingt gesehen, wo muss man unbedingt gewesen sein? Wie haltet Ihr es dieses Jahr mit dem Verreisen? Schon wieder bereit, in einen Flieger zu steigen? Ich freue mich sehr auf Eure Kommentare.
Zwetschgenbavesen
Zutaten
- 6 Brötchen vom Vortag
- 200 Gramm Zwetschgenmus hier: Latwerge
- 75 Gramm Mehl
- 1 Prise Salz
- 420 Milliliter Milch
- 2 EL Vanillezucker
- 3 Eier Größe M
- Butterschmalz zum Ausbacken
- 6 EL Zucker
- 2 TL Zimt
Anleitungen
- Die trockenen Brötchen quer in Scheiben schneiden. Die Scheiben sollten zwischen einem halben und einem Zentimeter dick sein. Die Hälfte der Scheiben mit Zwetschgenmus bestreichen. Die andere Hälfte fest auf die bestrichenen Hälften drücken.
- Aus dem Mehl, Salz, der Milch, den Eiern und dem Vanillezucker mit dem Schneebesen einen glatten Teig rühren. Die gefüllten Brötchenscheiben durch den Teig ziehen und auf einem Teller kurz durchziehen lassen. Zimt und Zucker in einem tiefen Teller oder einer Auflaufform miteinander vermengen.
- Unterdessen reichlich Butterschmalz in einer tiefen Pfanne erhitzen. Die Bavesen portionsweise schwimmend in dem heißen Fett ausbacken.Jede Seite braucht zwischen einer und zwei Minuten, bis sie goldbraun gebacken ist. Aus dem Fett herausheben und in Zimt-Zucker wälzen. Noch warm servieren. Genießen!
Oooooh, French Toast auf bajuwarisch – sauguad!! Ich bin überzeugt und mag besonders die Idee, dass die Füllungen so flexibel sind. Mit Deinen leckeren Bavesen hast Du mir wirklich den Mund wässrig gemacht. Köstlich sehen die aus!
Bayern mag ich auch. Sowohl das Bundesland als auch die Bewohner. Der Tegernsee hat’s mir besonders angetan. Den haben wir für dieses Jahr auch im Blick. Nachdem ich 2x mit Freundinnen da war, muss nun endlich auch mal der Liebste in den Genuss kommen. Berge, Wasser, Kaiserschmarrn & Co. – alles auf kleinstem Raum – ein Traum!
Einen entspannten Feiertag für Dich und danke für das tolle Rezept!
Marion
Liebe Marion,
am Tegernsee war ich noch nie. Der kommt auf jeden Fall auf die Liste. Ganz allgemein finde ich die Kombi aus Bergen und Seen großartig. Und dazu die leichte bayrische Kost. ;) Ein ideales Urlaubsziel. Dir noch einen schönen Rest-Feiertag und bis hoffentlich bald!
Herzlichst, Conny
Absolut lecker und wir nennen sie Pofesen. Ich gebe gerne Marmelade rein, was gerade Saison hat. Gehen schnell und schmecken allen
Liebe Tanja,
die sind wirklich so lecker. Wie konnte ich nur so lange ohne Bavesen/Pofesen auskommen?
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
ich sitze gerade vor meinem Frühstück – Butterbrot – und mir jetzt Bilder von deinen Zwetschgenbavesen anzuschauen, ist die reinste Folter :D Aber damit mir das nicht nochmal passiert, ist das Rezept für das Wochenende vorgemerkt! Wie praktisch, dass wenn ich eins im Haus habe, dann ist das Zwetschgenmus und natürlich Zimt-Zucker :D :)
Liebe Grüße,
Steffi
Liebe Steffi,
da sieht man mal wieder, wie wichtig eine gute Vorratshaltung ist! ;) Ich hoffe, die Bavesen schmecken Dir. Aber große Zweifel habe ich da eigentlich nicht. Hab einen wunderbaren Sonntag!
Herzlichst, Conny
Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen! Sieht großartig und unwahrscheinlich köstlich aus.
Dankeschön, liebe Nadine. Die Dinger schmecken wirklich gemein lecker.
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
Arme Ritter kenne ich, aber von Zwetschgenbavesen habe ich noch nie gehört, aber sie sehen extrem lecker aus.
Liebe Grüße
Katja
Liebe Katja,
es lohnt sich, die Bekanntschaft von Zwetschgenbavesen zu machen. Ich würde soweit gehen, sie die besseren Armen Ritter zu nennen.
Herzlichst, Conny
Eigentlich bin ich ja gar kein Fan von Armen Rittern, aber deine Version sieht total lecker aus. Davon würde ich gerne mal probieren.
Liebe Kathrina,
ich finde sie wahnsinnig lecker, aber ich mag auch Arme Ritter. Und ich liebe Zwetschgenmus. ;)
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
für mich ist die bayrische Küche auch eher exotisch (was bei näherem Nachdenken für ziemlich viele andere Bundesländer auch gilt – typisch thüringisch, typisch meck-pommisch, typisch saarländisch? – dazu fällt mir spontan jetzt nicht viel ein!), aber Deine Pflaumenmusschilde sehen ja mal sowas von lecker aus.
Da könnte ich mir jetzt glatt einen von schnappen – oder zwei oder drei… ;-)
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
genau so geht es mir auch, daher bin ich so gespannt auf die nächsten Bundesländer, die Sylvia auswählt! Da lernen wir bestimmt ein paar spannende Rezepte kennen!
Herzlichst, Conny
Von Bavesen habe ich schon oft gehört aber noch nie mit befasst. Gut mir armen Rittern oder French Toast auch noch nicht. ;-) Von den Zutaten mag ich es auf jeden Fall. Und die hier sehen einfach Klasse aus!
Vielen Dank fürs Mitmachen!
Liebe Sylvia,
es war mir eine große Freude!
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
obwohl ich in Bayern geboren und aufgewachsen bin – allerdings bei oberschlesischen Eltern – und hier lebe, hab ich Zwetschgenbavesen offiziell erst vor ein paar Jahren kennengelernt. Geliebt hab ich sie schon vorher, denn auf der Suche danach, Arme Ritter aufzupeppen, war ich selbst draufgekommen, die Brotscheiben mit Powidl (österr./Zwetschgenmus aus getrockneten Zwetschgen) zu bestreichen. Powidl liebe ich! Und die Kombi mit Zimt und Zucker ist absolut genial, quasi zum Reinlegen – mmh!
Als Tipp für einen Bayernurlaub ganz nach deinem Geschmack nahe Bergen und Seen hätte ich dir jetzt nicht gerade den überlaufenen Tegernsee vorgeschlagen, muss ich zugeben – auch wenn’s da schön und die Promidichte hoch ist.
Wie wär’s zum Beispiel mit dem Hopfensee oder mit dem Staffelsee? Du kannst ja mal schauen, was da so alles in der Nähe ist, was sich lohnt kennenzulernen.
Und zum Schluss noch ein Tipp füa wos Siaß, etwas, was nicht oft in bayr. Lokalen angeboten wird: Bitte unbedingt „Rupfhaubn“ probieren, falls sie dir irgendwo unterkommen sollten! An Guadn!
… und ich mach mir jetzt sofort Zwetschenbavesen, jawoll!
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
Powidl mag ich auch sehr, auch wenn das bei uns Latwerge heißt. ;) Danke für Deine tollen Urlaubstipps – ich hoffe, wir können alle bald wieder ein bisschen reisen. Und dann muss ich unbedingt herausfinden, was Rupfhaubn sind. Ich bin schon sehr gespannt!
Herzlichst, Conny
Danke fürs Rezept, gibt es heute.
Urlaubstechnisch empfehle ich dir Berchtesgaden, Da hättest du den Hintersee mit dem Zauberwald, den Königssee mit dem Obersee und einer kleinen Alm ganz hinten über einen anstrengenden Weg. Dort fühlt man sich wie komplett aus der normalen Welt. Salzburg ist nebenan. Es gibt ein Naturbad bei einem Moor am Aschauerweiher, Der Thumsee hat eine herrliche Farbe zum Schwimmen. Falls du auch besonders übernachten möchtest, es gibt auf einem kleinen Hochplateau, der sogenannten Scharitzkehl, ein Gästehaus und eine urige Alm, Dort kann man günstig wohnen und der Sternenhimmel ist gigantisch
Liebe Sabine,
Du könntest jederzeit Botschafterin für den bayrischen Tourismus werden, denn ich will jetzt genau da hin! Vielen Dank für die großartigen Tipps. Ich habe wunderschöne Bilder von der Scharitzkehlalm gesehen – allerdings heißt es im Netz, die Alm sei dauerhaft geschlossen. Weißt Du mehr?
Herzlichst, Conny
Als waschechte Niederbayerin und noch dazu Bauerntochter kenne ich sowohl Pavesen als auch Rupfhaum (= gezupfte Haube), die selbst im heimischen Niederbayern nur noch wenige Menschen kennen.
Wenn ich darf, würde ich Dir das Rezept gerne geben.
Als Bayern-Ziel kann ich den Königssee sehr empfehlen – auch wenn hier die Touristendichte sehr hoch ist. Vor allem eine Fahrt über den See zum letzten Anlegepunkt – Salet – ist der Hammer; dort findet sich die absolute Postkarten-Idylle.
Liebe Heidi,
vielen Dank für Deinen tollen Königssee-Tipp – das mache ich auf jeden Fall. Von Rupfhaum hatte ich zuvor noch nie gehört, aber eine schnelle Google-Suche hat meine Neugierde geweckt. Schickst Du mir das Rezept? Die möchte ich unbedingt näher kennenlernen, die gezupften Hauben. ;) Ich wünsche Dir einen wunderbaren Herbst.
Herzlichst, Conny