Ihr Lieben,
am Wochenende war Synchronbacken. Wer hier öfter mitliest, dem ist das Konzept bereits bekannt: Zorra und Sandra suchen einmal im Monat ein meist ganz schön anspruchsvolles Rezept heraus, das dann von ganz vielen Mitbäckern am darauffolgenden Wochenende mit oft hochinteressanten Abwandlungen realisiert wird. Ein paar meiner liebsten Rezepte stammen vom Synchronbacken: fürs Pain au chocolat, für die Brioche und für diese Laugenecken zum Beispiel.
Beim Synchronbacken tauscht man sich zwei Tage lang über die sozialen Medien aus, zeigt Zwischenergebnisse, vergleicht, jammert, triumphiert, holt sich Rat ein. und hat ganz allgemein viel Spaß miteinander. Das ist so viel schöner, als einsam und alleine in der Küche zu stehen! Das finde nicht nur ich, sondern auch eine ganze Reihe anderer Bäcker, die mehr oder weniger regelmäßig dabei sind.
Manchmal wird’s ganz toll, manchmal wird’s Murks. Kommt ein bisschen drauf an, ob einem das Rezept liegt, mit welchen Komponenten man experimentiert und – zumindest bei mir – in welcher Tagesform man ist. Inzwischen gehe ich das Thema Synchronbacken reichlich fatalistisch an. Wenn’s was wird, freue ich mich, wenn nicht, dann verbuche ich es unter Erfahrungen – wie zum Beispiel die Burger Buns vom letzten Monat. Habt Ihr hier nie gesehen? #ausgründen
Dieses Mal haben Sandra und Zorra wieder einmal ein Rezept des Plötzblog ausgesucht. Lutz Geißler ist DER Blogger, wenn es ums Brotbacken geht. Ich jetzt eher nicht so. Gebacken werden sollte ein Brot mit Oliven, Speck und Käse im Teig – oder auf derselben Rezeptgrundlage ein Handbrot.
Erste! Noch 6 Monate bis Weihnachten.
Und schon war mein Interesse geweckt. Handbrot? Noch nie von gehört. Bisschen googeln später war ich schon euphorisiert. Handbrot – will ich. Gut, das wird im World Wide Web jetzt eher als Weihnachtsmarktspezialität gepriesen, aber – he – es sind ja nur noch 6 Monate. Und Ihr wisst, wie schnell die wieder rum sind. Ich bin heuer mal früh dran und präsentiere Euch die erste Weihnachtsmarktspezialität des Jahres: mein erstes Handbrot.
Für den Brotteig verwendet Lutz ein Mehlkochstück. Und das stellt er aus Reismehl her. In der badischen Kleinstadt nicht aufzutreiben. Und ich will jetzt eigentlich nicht auch noch anfangen, einzelne Mehlsorten online zu bestellen. Zum Glück hatte Zorra gleich dazu geschrieben, dass man das Mehlkochstück auch mit Stärkemehl zusammenrühren kann.
Das war dann auch mein Einstieg ins Synchronbacken: Salzigen Glibber kochen. Für den Hauptteig habe ich dann ganz viel Weizenvollkornmehl und ein bisschen Roggenmehl genommen. Der Teig wurde ordentlich fest, das Küchenmaschinchen hatte ganz schön zu arbeiten, bis der Teig endlich so weit war, dass er in den Kühlschrank durfte.
Eigentlich steht im Rezept, dass der Teig 12 Stunden lang bei 10 Grad garen soll. Tja, 10 Grad hat es zur Zeit halt nirgendwo in der Chaos-Dachwohnung. Also bisschen kühler, dafür aber länger, war mein Plan. Um es ein bisschen spannender zu machen, habe ich mich dann auch noch spontan für Sonntag Mittag verabredet. Den ganzen Tag in Teignähe zu bleiben – wäre ja auch zu langweilig.
Dieser Teig ist nichts für Ungeduldige
Wir sind um 11 Uhr los zur Gartenlust nach Ladenburg, da habe ich den Teig nach round about 12,5 Stunden im Kühlschrank ins Warme gestellt. Da sah er noch sehr kompakt aus. Als ich 5 Stunden später wieder zurück war, hatte die mollige Wärme in der Dachwohnung ihr Werk wie erhofft verrichtet und der Teig ordentlich an Volumen zugelegt.
Weil ich nach den Erfahrungen vom Sonntag aus dieser Menge an Teig eher 2 Handbrote backen würde, habe ich das im Rezept gleich mal so aufgeschrieben.
Also: ausrollen, füllen, einklappen, backen, Kräuterquark zusammen rühren und reinbeißen! Sehr fein! Ich glaube, bei meinen Mitbäckern sind auch lauter ordentliche Ergebnisse herausgekommen. Wenn Ihr mal schauen wollt?
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Birgit von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Tina von Küchenmomente
Martha von Bunte Küchenabenteuer
Manuela von Vive la réduction!
Anikó von Paprika meets Kardamom
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Tamara von Cakes, Cookies and more
Sandra von From-Snuggs-Kitchen
Katrin von Summsis Hobbyküche
Volker von volkermampft
Britta von Brittas Kochbuch
Simone von zimtkringel
Janina von Bei Freunden
Falls Euch die kommenden 6 Monate bis Weihnachten zu lang werden, dann backt Euch doch einfach selber so eine Weihnachtsmarktleckerei. Was anderes: Habt Ihr schon alle Geschenke? ;)
Handbrot wie vom Weihnachtsmarkt
Zutaten
Mehlkochstück
- 30 Gramm Maisstärke
- 150 Gramm Milch
- 12 Gramm Salz
Hauptteig
- Mehlkochstück
- 540 Gramm Weizenvollkornmehl
- 30 Gramm Roggenmehl
- 30 Gramm kalte Butter
- 240 Gramm Wasser
- 60 Gramm Schmand
- 3 Gramm Frischhefe
Für die Füllung
- 200 Gramm Bauchspeck in Würfeln und ausgelassen
- 400 Gramm geriebener Edamer
Für den Kräuterquark
- 250 Gramm Quark
- 1 Bund Petersilie oder andere Kräuter
- 1 Knoblauchzehe
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
- Die Maisstärke mit Salz unter Rühren aufkochen, bis sie eine puddingähnliche Konsistenz hat. Mit Klarsichtfolie abdecken und Zimmertemperatur annehmen lassen.
- Alle Zutaten für den Hauptteig außer der Butter 5 Minuten auf niedrigster Stufe und anschließend 6 Minuten auf mittlerer Stufe miteinander verkneten. Die Butter dazugeben und in etwa einer Minute in den Teig einarbeiten. Weil mein Teig sehr kompakt war, habe ich die Butter von Hand untergeknetet. Der Teig soll anschließend 12 Stunden bei zirka 10 Grad lagern oder über Nacht im Kühlschrank.
- Den Teig am nächsten Tag mindestens 2,5 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Backofen auf 250 Grad vorheizen. Den Teig halbieren. Jede Teighälfte auf einer bemehlten Arbeitsplatte zum Rechteck ausrollen. Bauchspeck und Käse auf die beiden Teigplatten verteilen, dabei einen Rand frei lassen. Zuerst die kurzen Seiten nach innen klappen, dann die langen. Handbrote mit dem Schluss nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Mit dem Stiel eines Kochlöffels den Teig des Handbrotes eindrücken, so dass 5 oder sechs Stücke entstehen. Die Teigoberfläche jedes Stückes einschneiden. Zusammen mit einem feuerfesten Schälchen mit Wasser zirka 35 bis 40 Minuten backen.
- Zwischenzeitlich Knoblauch schälen und pressen. Kräuter klein hacken. Quark mit Kräutern und Knoblauch verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Liebe Conny,
dieser KÄSE!!! Das sieht soooo gut aus, dass ich selbst bei der großen Hitze ein Stücken warmes Brot liebend gerne essen würde :D Und das soll was heißen, denn sonst esse ich bei den Temperaturen nichts was nicht direkt aus dem Kühlschrank oder Tiefkühler kommt :D
Dürfen wir dann ab nächster Woche mit Keksrezepten rechnen? :)
Liebe Grüße,
Steffi
Liebe Steffi,
auf dem Plan steht das nicht, aber da stand das Handbrot ja auch nicht. Also, wer weiß?
Herzlichst Conny
Hallo Conny,
och du, bei mir gab es letzte Woche ja auch Rugelach, die es meistens zu Chanukka gibt…warum also kein Handbrot Ende Juni?
Handbrote kannte ich übrigens bisher nicht, gibt es auch auf unseren Weihnachtsmärkten offenbar nicht. Vielleicht eine echte „Marktlücke“? Wenn die Teile so schmecken wie sie aussehen, gehen die garantiert weg wie geschnitten Brot ;-) …
Vorweihnachtliche Grüße
Tina
Liebe Tina,
ich möchte unbedingt, dass Handbrot ins hiesige Weihnachtsmarktangebot aufgenommen wird. Gleich mal ne Petition starten. ;)
Herzlichst, Conny
Voll der early bird! ;-) Hm, ich finde aber auch, dass man so ein Handbrot das ganze Jahr über essen kann. Deins sieht sehr appetitlich aus! Und sag, was war mit den Buger Buns?
Burger Buns? Du meinst meine kleinen Mini-Fladen? Hm, die hab ich der Weltöffentlichkeit lieber vorenthalten… ;)
Liebe Conny, dein Handbrot ist der Hammer, werde ich unbedingt mal backen. Wenn es das denn mal bei uns auf dem Weihnachtsmarkt geben würde, wäre ich zufrieden. So bleibt mir nur, es selber zu versuchen. Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit,
ich kann es wirklich nur empfehlen – schmeckt, und zwar nicht nur zur Weihnachtszeit.
Herzlichst, Conny
Hallo Conny,
Was für eine tolle Variante… Für mich das spannendste Ergebnis den ich habe auch noch nie Handbrote gebacken…
Jammi…
Gruß Volker
Lieber Volker,
so ein Handbrot lohnt sich durchaus mal – auch wenn gerade nicht Weihnachtsmarkt ist.
Herzlichst, Conny
nachdem ich mir das jetzt mal ausführlich angeschaut habe, steht es fest: ich lege gleich mal die glühweingewürze raus :D
also so kann man (hier: ich) das durchaus auch nochmal testen. verdammt! so viele brote, so wenig zeit! :D
Liebe Manuela,
die Glühweingewürze könnte man hier in den Rotwein legen – ohne, dass man den Herd überhaupt anzuschalten bräuchte. Voll energiesparend also. ;) Die Weihnachtssaison gilt hiermit offiziell als eröffnet! Cheers.
Herzlichst, Conny